„Falkner der Herzen“ zu Gast in Speyer
Mit Schleiereule „Emma“ auf Du und Du
Speyer. Ein Raunen geht durch den Festsaal, als der „Falkner der Herzen“ Achim Häfner den Bewohner:innen des Seniorenzentrums Haus am Germansberg einen sibirischen Uhu vorstellt. Die beeindruckende Flügelspannweite von bis zu 1,90 Metern zog die ungeteilte Aufmerksamkeit der Senior:innen auf das drei Jahre alte Tier. Gemeinsam mit Schleiereule „Emma“ und Woodfordkauz „Heidi“ sorgte der Uhu für berührende Momente in der Einrichtung der Diakonissen Speyer. Alle drei Vögel sind als Therapievögel ausgebildet.
Das Seniorenzentrum hatte im Rahmen seines tiergestützten Angebotes die Falknerei Bisterschied nach Speyer eingeladen. „Mit Therapiehunden arbeiten wir regelmäßig, auch hatten wir im vergangenen Sommer ein Pony zu Gast, aber eine Therapieeinheit mit Greifvögeln ist eine Premiere für uns“, erläutert Stephanie Werner, Leitung Sozial-Kultureller-Dienst im Haus am Germansberg. Der fördernde und aktivierende Effekt beim Kontakt mit Tieren, zeigte sich bereits beim Rundgang in den Wohnbereichen von kognitiv stark eingeschränkten Menschen.
Die zarten Vogelfedern zu streicheln, die Körperwärme von 41 Grad Celsius der Tiere zu spüren - das sorgte für Wohlbefinden und strahlende Gesichter. „Auch Bettlägerige hatten keine Berührungsängste und freuten sich, wenn Falkner Achim Häfner und Falknerin Katharina Häfner die Eule oder den Kauz auf der Bettdecke in Streichelnähe platzierten“, schwärmt Werner.
Im Festsaal beeindruckt derweil Brillenkauz „Apollo“, ein scheues Jungtier, das auf Ansage des Falkners mit ausgebreitetem Federkleid den Kopf einer Mitarbeitenden behutsam streichelt. Die anderen Greifvögel machen es sich auf dem Falknerhandschuh bequem und lassen sich im Saal herumtragen. Geduldig wandern sie von Schoß zu Arm und lassen sich liebkosen. Bewohnerin Helgard Wanger und Auszubildende Leonora Vojvoda waren mit Schleiereule „Emma“ schnell auf „Du und Du“ und das, obgleich sie nie zuvor Kontakt zu Greifvögeln hatten. Im Festsaal wird gestreichelt und gekuschelt, nur das Küssen der besonderen Therapievögel wird im Haus am Germansberg dem Falkner Achim Häfner überlassen, der überzeugt davon ist, dass „Eulen und Käuze in die Seelen der Menschen sehen“.
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