St. Hedwig
Mittwochs kochen die Speyerer ihr eigenes Süppchen
Speyer. Viele Köche verderben den Brei? Stimmt nicht. Zumindest nicht in Speyer. Überhaupt scheinen sprichwörtliche Redensarten in der Domstadt außer Kraft gesetzt: Black & Beautiful, Lebensmittelretter, Soziale Anlaufstelle (SAS) und die Dompfarrei Pax Christi kochen jetzt nämlich mittwochs ihr eigenes Süppchen - und davon profitieren viele. Die Speyrer Mittwochssuppe ergänzt ab sofort das Angebot von Mahlzeit und Tischlein-deck-dich mit einem weiteren Tag, an dem es in Speyer eine warme Mahlzeit für Bedürftige gibt.
Der Name ist Programm: Es gibt Suppe. 30 Liter Gemüsesuppe hat Stefan Jaik aus dem von den Lebensmittelrettern zur Verfügung gestellten Produkten in der Küche von St. Hedwig gezaubert. Die Räumlichkeiten werden von der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt. Dem ehrenamtliche Koch zur Seite stehen fähige "Schnippelhilfen" von Black & Beautiful; die Speyerer Christdemokratinnen haben das Projekt "Suppenküche" mit Hochdruck vorangetrieben. Die beiden großen Töpfe, in denen Stefan Jaik rührt, hat die Soziale Anlaufstelle Speyer (SAS) angeschafft. Deren ehrenamtlicher Leiter, Stefan Wagner, hatte immer mal wieder angeprangert, dass es montags und donnerstags überschneidende Essensangebote kirchlicher Träger gibt, dafür mittwochs gar keines. Doch damit ist jetzt Schluss.
Von ersten Gesprächen bis zur Umsetzung sind genau 15 Wochen vergangen, bis das Angebot am ersten August-Mittwoch starten konnte. "Gemeinsam machen wir es möglich", strahlt Sabine Ross von Black & Beautiful stolz. Und lobt die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Bereitschaft zu helfen, sie ist groß in Speyer.
Das ganze Jahr hindurch soll es die Speyrer Mittwochssuppe von 11.30 bis 12.30 Uhr in St. Hedwig geben. Kostenlos und solange die Suppe reicht. Ein erstes Team an Helferinnen und Helfern steht, dennoch sind weitere Freiwillige willkommen, die sich mittwochs drei bis vier Stunden Zeit nehmen können. Wer mag, kann an einem Mittwochmorgen auch mal zwei oder drei Kisten Getränke vorbeibringen. Mehr Spenden benötigt das Projekt nicht: Es soll keinerlei Geld fließen - und für Sachspenden fehlt es an Lagermöglichkeiten.
15 Suppen gingen an diesem ersten Mittwoch über den Küchentresen. Langfristiges Ziel, so Sabine Ross, sei es, die Mittwochsgäste selbst als Helfer in das Projekt einzubinden.
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