MS-Kranke tanzen sich beim Flashmob in die Herzen der Zuschauer
Speyer. Der Flashmob zum Welt-MS-Tag der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft Rheinland-Pfalz am Samstagvormittag auf dem Speyerer Domplatz war ein Erfolg. MS Erkrankte, Familien, Freunde und Unterstützer tanzen sich in die Herzen der Zuschauer. Die Idee zur Aktion hatte MS-Coach Sonja Betsch. "Es gibt in der Vorder- und Südpfalz aktuell dreizehn DMSG Selbsthilfegruppen, die nur gelegentlich beziehungsweise wenig miteinander interagieren. Das vorrangige Ziel war es, die Gruppen besser miteinander zu vernetzen und im Idealfall ein Wir-Gefühl entstehen zu lassen", erklärt sie. Es habe sich angeboten, dies im Rahmen des Welt-MS-Tages, der alljährlich Ende Mai stattfindet. zu tun.
"Der Welt-MS-Tag ist eine wunderbare Gelegenheit, ein Bewusstsein für die Erkrankung Multiple Sklerose zu schaffen, Gemeinschaft zu fördern und Inklusion zu stärken", sagt Betsch. Sie freut sich, dass selbst Kinder bei dem Flashmob mitgemacht haben. Das diesjährige Motto des Welt-MS-Tages lautete: Diagnose MS: Mit Mut und Stärke leben lernen. "Mit dieser Aktion haben wir das Motto vollkommen erfüllt", sagt Sonja Bestsch.
Dabei waren längst nicht alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleich von der Idee begeistert. Es sei schon etwas Überzeugungsarbeit von den Gruppenleiterinnen und -leitern notwendig gewesen, um die Tanztruppe zusammenzustellen. Viele seien in Sorge gewesen, dass sie sich blamieren könnten. Vom Gegenteil überzeugt hat wohl auch der erste Workshop, in dem die Choreographie von der erfahrenen Tanzpädagogin und Choreographin Corinna Oosterveen vorgestellt wurde. Einfühlsam habe sie einfach alle abgeholt und eingebunden, ganz gleich ob Fußgänger, Rollator-Nutzerin, Rollstuhlfahrerin, Angehöriger oder Freundin/Unterstützer*in. "Für jeden war der Tanz so machbar", freut sich Sonja Betsch.
Auch für Antje Philippi, die selbst von MS betroffen ist und im Rollstuhl sitzt. Sie sagt: "Zu Beginn war ich sehr skeptisch. Tanzen war etwas, das ich seit meiner Diagnose für unmöglich gehalten habe." Doch die Idee, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein und gemeinsam ein starkes Zeichen zu setzen, habe sie gereizt. "Der Workshop mit Corinna Oosterveen war dann der Wendepunkt. Ihre Art, uns zu motivieren und einzubeziehen, hat mir das Selbstvertrauen gegeben, es zu versuchen", so Antje Philippi.
Sie freut sich, dass sie dabei war: "Für einen Moment ist die Krankheit in den Hintergrund gerückt, und es zählte nur der Tanz und die Gemeinschaft. Als das Publikum dann auch noch mitgeklatscht und mitgetanzt hat, ist in mir die Sonne aufgegangen.“ Sonja Betsch erhofft sich von dem Flashmob den Beginn einer stärkeren Vernetzung und eines intensiveren Austauschs zwischen den Selbsthilfegruppen. "Wir möchten außerdem zeigen, dass Menschen mit MS trotz ihrer Einschränkungen aktiv und sichtbar bleiben können. Es geht darum, Mut zu machen und zu zeigen, dass Lebensfreude und Gemeinschaft auch mit einer Diagnose wie MS möglich sind."
Weitere Information
DMSG Rheinland-Pfalz
Sonja Betsch, MS Coach
Telefon: 06131 | 6230451
Mobil: 0160 | 97532381
Mail: s.betsch@dmsg-rlp.de
https://dmsg-rlp.de
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