Zukunftsforum Speyer
Multifunktionale Nutzung fürs alte "Stift"
Speyer. Das Projekt " altes Stiftungskrankenhaus" soll dieses Jahr in Schwung kommen. Darüber freut sich auch der Verein "Zukunftsforum Speyer". Wie Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler Ende des vergangenen Jahres ankündigte, will die Stadtverwaltung das Areal von der Bürgerhospitalstiftung kaufen. Dass das frühere Krankenhausgebäude erhalten bleiben soll, darüber ist man sich politisch im Stadtrat weitgehend einig. Experten halten den Stahlgerüstbau für sanierbar.
Aktuell sind im ehemaligen Stiftungskrankenhaus die städtische EDV-Abteilung und der Zensus untergebracht. Letzterer zieht aber im Laufe des Februars aus. Im Erdgeschoss waren die kommunale Impfstelle und das Testzentrum des DRK beheimatet. Beide sind geschlossen und räumen derzeit die jeweiligen Bereiche leer. Weiterhin sind dort 20 Plätze zur Unterbringung von Geflüchteten eingerichtet worden, die aktuell aber noch nicht belegt sind.
Die Verwaltung hat dem Gestaltungsbeirat und dem Stadtrat ein Nutzungskonzept vorgelegt, das sich weitgehend mit den Vorstellungen des Zukunftsforums deckt. Der Verein hatte Bürgerinnen und Bürger befragt und bereits 2021 eigene Vorschläge präsentiert. "Das Projekt ist für Speyer wichtig; wir wollen nicht, dass es auf die lange Bank geschoben wird", sagt dazu Klaus Stein vom Zukunftsforum. Der Verein schlägt vor, das Gebäude aufzustocken und so in der Spitalgasse zusätzlichen Wohnraum zu schaffen - gerne auch für generationenübergreifendes Wohnen.
Der Vorschlag der SPD-Stadtratsfraktion, sich am Haus "Bethesda" der Diakonissen in Landau zu orientieren und Wohnangebote mit Behindertenwerkstatt, Tagesförderstätte und weiteren inklusiven Angeboten zu verbinden, stößt beim Zukunftsforum nicht auf Begeisterung. Speyer sei dank der Lebenshilfe schon gut mit Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen versorgt, so Klaus Stein.
Der Verein favorisiert eine multifunktionale Nutzung des alten "Stift": als ambulanter Pflegestützpunkt mit ambulantem Rehabereich zum Beispiel, als Begegnungsstätte und als Ort, an dem auch soziale Organisationen Platz finden können. Es gibt bereits Institutionen, die Interesse an Räumlichkeiten signalisiert haben. Ins Untergeschoß könnte Gastronomie einziehen, während in den oberen Stockwerken Platz für betreutes Wohnen wäre. Auf dem versiegelten Gelände könnte an Stelle des jetzigen Parkplatzes neu gebaut werden. Das parkähnliche Areal soll indes unangetastet bleiben.
Das Zukunftsforum schlägt vor, das Vorhaben durch eine Projektgesellschaft unter städtischer Beteiligung durchzuführen. Die Projektgesellschaft könnte dann das Konzept im Detail ausarbeiten und geeignete Betreiber für die einzelnen Bereiche akquirieren, mit diesen die Planung abstimmen und die Finanzierung des Projektes konzipieren. "Wir als Zukunftsforum sind bereit, uns beim Planungsprozess mit einzubringen. Außerdem freuen wir uns über jegliche Unterstützung von anderen Organisationen", betont Vorsitzender Klaus Stein.
Auf dem Zeitplan der Stadt steht im ersten Halbjahr 2023 die Grundlagenermittlung. Die Bedarfe, architektonische sowie Vorgaben zum Grundstück und zum Umfeld sollen gesammelt und aufbereitet werden. Eine Lenkungsgruppe soll sich dann im dritten Quartal mit der Umnutzung des Stifts befassen. Weitere Beteiligung sollen folgen. Die Stadt will in den nächsten Sitzungen des Gestaltungsbeirats (am Donnerstag, 23. Februar) und des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion (am Mittwoch, 1. März) weiter informieren und die Zeitschiene vorstellen.
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