Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus
Roboter für komplizierte Krebsoperationen
Speyer. Für besonders komplexe Krebsoperationen steht den Operateuren am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer mit seinem zertifizierten Onkologischen Zentrum jetzt ein Da Vinci-OP-Roboter der neuesten Generation zur Verfügung. Die Dietmar Hopp Stiftung mit Sitz in St. Leon-Rot hat die 3,3-Millionen-Euro-Investition durch die volle Übernahme der Anschaffungskosten ermöglicht. Vertreterinnen der Stiftung haben das Gerät an das Expertenteam in der Klinik übergeben.
Um bei onkologischen Operationen möglichst schonend optimale medizinische Ergebnisse zu erzielen, setzen Chirurgen zunehmend robotische OP-Systeme ein. Zurzeit ist die hochsensible Technologie für die Schlüssellochmedizin insbesondere bei Eingriffen am Magen, in der Speiseröhre, dem Darm, der Bauchspeicheldrüse und der Gebärmutter auf dem Vormarsch. Am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer ist nun das besonders leistungsstarke Modell Xi im Einsatz.
„Die Behandlung von Krebserkrankungen spielt im medizinischen Förderbereich der Dietmar Hopp Stiftung eine wichtige Rolle. Wir freuen uns, dass dank des OP-Roboters die Behandlungsqualität für die onkologischen Patienten in Speyer und Umgebung durch die Verbindung von medizinischem Know-how und herausragender Technik weiter verbessert wird“, erklärt Isabel Hopp.
Vier Arme für optimale Beweglichkeit
Der OP-Roboter der Firma Intuitive System besteht aus drei Modulen: einer Arztkonsole zur Bedienung des Systems durch den Operateur, einem Patientenwagen mit vier ansteuerbaren Instrumentenarmen fürs Operieren und einem Videosystemwagen mit Touch-Screen-Monitor zur präzisen Darstellung der dreidimensionalen Kameraaufnahmen aus dem Operationsfeld. Die moderne Kamera- und Lichttechnik bildet hier selbst feine Strukturen wie Nerven und Gefäße vergrößert und somit besonders deutlich erkennbar ab.
Von der Arztkonsole aus steuert der Operateur die vier Arme des Patientenwagens: zwei Arbeitsarme zum Schneiden und Koagulieren (Versiegeln von Blutgefäßen), einen Kameraarm und einen Haltearm für die Tokare – die Röhren, durch die die Endoskope (OP-Geräte für minimal-invasive Eingriffe) geführt werden.
Das High-Tech-Gerät reagiert intuitiv auf die kleinste Handbewegung des Bedieners an der Konsole und vollzieht seine Navigation mit den jeweils angesteuerten Armen dreidimensional mit. „So ist man beim Operieren optimal beweglich, kann das Laparoskop vom OP-Eingang in den Körper aus auch nach oben und unten führen, etwa hinter einen Knochen“, erläutert Prof. Dr. Christian Klink, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der ausgedehnte Erfahrung in der robotergestützten OP-Technik mitbringt. An einer zweiten baugleichen Arztkonsole assistieren in der Speyerer Klinik speziell geschulte Operateure aus dem Team des erfahrenen Chefarztes, bis sie die Technik selbstständig nutzen können.
Bei Darm-, Speiseröhren- und Gebärmutterkrebs einsetzbar
„Da Vinci eröffnet uns neue minimalinvasive Möglichkeiten bei Darmkrebs-Operationen. Außerdem werden wir das Verfahren auch bei Krebserkrankungen der Speiseröhre (Oesophagus) anwenden“, kündigt Prof. Dr. Klink an. Die Spezialisten der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe unter Leitung von Prof. Dr. Florian Schütz werden das System zur Behandlung von Patientinnen mit Gebärmutterkrebs im Gynäkologischen Krebszentrum nutzen.
„Wir gehen davon aus, dass die robotische Chirurgie in der Behandlung viszeralonkologischer sowie gynäkoonkologischer Tumoren mittelfristig den Goldstandard darstellen wird“, urteilt Prof. Dr. Schütz. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Da Vinci-Chirurgiesystem zu einer deutlichen Verbesserung der operativen Versorgung onkologischer Patient:innen in der Metropolregion Rhein-Neckar beitragen können und danken der Dietmar Hopp Stiftung für die großzügige Unterstützung, die dies ermöglicht“, ergänzt Prof. Dr. Klink. „Mit der fachgebietsübergreifenden Erweiterung der roboterassistierten Chirurgie können wir den regional führenden Rang des Onkologischen Zentrums weiter ausbauen.“
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