Kultobjekte jüdischer Provenienz
Schenkung an den Historischen Verein der Pfalz
Speyer. Der Künstler Joachim Burmeister übergab dem Historischen Verein der Pfalz rund 36 Objekte jüdischer Provenienz als Schenkung aus seiner Judaica-Sammlung. Joachim „Himi“ Burmeister, der den italienischen Ehrentitel Commendatore trägt, leitete von 1972 bis 2006 die Villa Romana in Florenz und belebte in dieser Zeit das Künstlerhaus neu. Mit dem 2022 verstorbenen Speyerer Künstler Wolf Spitzer verband ihn eine langjährige Freundschaft, weshalb sich Burmeister erfreut zeigt, dass seine Sammlung in der Pfalz eine neue Heimat gefunden hat und am Historischen Museum der Pfalz in den kommenden Jahren wissenschaftlich erfasst und bewahrt wird.
Werner Schineller, Vorsitzender des Historischen Vereins der Pfalz und Oberbürgermeister a.D., freut sich über die Schenkung, die nicht nur die Judaica Sammlung des Historischen Museums der Pfalz in besondere Maße ergänzt, sondern vor allem einen wichtigen Schritt in der Bewahrung und Sichtbarmachung jüdischer Kultur und Religiosität darstellt.
Bei den Objekten handelt es sich vornehmlich um Stücke aus Privathaushalten, die zu bestimmten Fest- und Wochentagen in Gebrauch waren. Dazu zählen verschiedene Sabbat- und Chanukka-Lampen aus Bronze und Messing sowie ein Kidduschbecher, der bei dem häuslichen Weihesegen zu Beginn des Sabbats Verwendung fand, sowie eine Etrogbüchse, die beim Laubhüttenfest eine Zitrusfrucht bewahrte. Nürnberg galt seit dem 17. Jahrhundert als einer der wichtigeren Produktionsorte für jüdisches Kultgerät. Die genaue Datierung und Herkunft der Lampen muss noch durch Untersuchungen und Vergleiche ermittelt werden.
Die „Sammlung Commendatore Joachim Burmeister“ gibt einen Einblick in die jüdische Kultur und ergänzt damit die Judaica-Sammlung des Historischen Museums der Pfalz, die vergleichbare Stücke als Dauerleihgabe der jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz bewahrt. Es wird eine Aufgabe der kommenden Jahre sein, die Sammlung, die nach Ausweis des Besitzers aus dem italienischen und französischen Kunst- und Antiquitätenhandel stammte, auf ihre Provenienz hin zu untersuchen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ausgewählte Teile der Sammlung werden bereits im Museum ausgestellt.
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