St. Magdalena
Schwester Clara Kalmes im Alter von 96 Jahren gestorben
Speyer. In den frühen Morgenstunden des 2. Januar starb im Kloster St. Magdalena die langjährige frühere Generalpriorin Schwester M. Clara Kalmes OP. Sie stand im 97. Lebensjahr und im 73. Jahr ihrer Profess. Insgesamt 24 Jahre bestimmte sie als Generalpriorin die Geschicke der Kongregation der Dominikanerinnen zur Heiligen Maria Magdalena mit ihren Schulen, dem Mutterhaus in Speyer und den Niederlassungen in Peru und Brasilien. 26 Jahre wirkte sie als Lehrerin am Edith-Stein-Gymnasium, vier Jahre als Direktorin. Generationen von Schülerinnen wurden von ihr geprägt. Ihr leiblicher Bruder war der 2011 verstorbene Speyerer Diözesanpriester Hermann Josef Kalmes.
Als Hermine Kalmes am 25. August 1927 in Riedelberg in der Südwestpfalz geboren, trat sie 1950 in den Orden der Dominikanerinnen von St. Magdalena in Speyer ein und erhielt bei ihrer Einkleidung den Ordensnamen M. Clara. 1951 legte sie ihre Profess ab. Von 1951 bis 1957 studierte sie an der Gutenberg-Universität in Mainz Latein und Französisch, 1955 ein Jahr an der Sorbonne in Paris. Ihr Referendariat machte sie am Staatlichen Gymnasium in Neustadt und am Edith-Stein-Gymnasium in Speyer. Dort war sie dann von 1959 bis 1985 Lehrerin für Latein und Französisch, 1975 bis 1979 auch Direktorin. Offen war sie für neue pädagogische Fragen und für Ökumene, gute persönliche Beziehungen hielt sie zu den evangelischen Diakonissen in Speyer.
Zuerst lebte Schwester Clara im ordenseigenen Haus in Neustadt und im Konvent „Maria Frieden“ im Edith-Stein-Gymnasium. Als sie 1967 ins Kloster St. Magdalena zurückkehrte, kamen sogleich wichtige Leitungsaufgaben auf sie zu: Zunächst wurde sie – zur Arbeit als Lehrerin und Direktorin am Edith-Stein-Gymnasium – Generalvikarin der Kongregation, bevor sie 1978 zur Generalpriorin gewählt wurde. Dieses höchste Amt in der Kongregation hatte sie bis 1997 inne und dann noch einmal von 2009 bis 2014, insgesamt 24 Jahre. Von 1997 bis 2002 war sie nochmal Generalvikarin. Danach widmete sie sich vor allem dem Klosterarchiv, bis sie wieder Generalpriorin wurde.
Als nach ihrer letzten Amtszeit, die sie in ihrem 87. Lebensjahr beendete, ihre körperlichen Kräfte nachließen, wandte sie sich verstärkt der Anbetung in der Klosterkirche und der Sorge um kranke und pflegebedürftige Schwestern zu, bevor sie dann selbst ihr Bett nicht mehr verlassen konnte.
Schwester Clara bleibt in Erinnerung als starke Frau, die aus der täglichen Eucharistie, dem Gebet und den tiefen geistlichen Quellen dominikanischer Spiritualität lebte. Frühere Schülerinnen schildern sie als engagierte Lehrerin. Als Generalpriorin leitete sie die Kongregation mit Umsicht, auch im Blick auf Probleme wie das Fehlen von Nachwuchs und die Alterung des Konvents. In allem war ihr Gottvertrauen, gerade auch in diesen Herausforderungen, nahezu grenzenlos. Schwester Clara wird am Donnerstag, 11. Januar, 13 Uhr, auf dem Friedhof in Speyer beerdigt. Klaus Haarlammert
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