In der Krankenhausküche
Sieben weitere Corona-Fälle im Sankt Vincentius
Speyer. Nach einem weiteren positiv getesteten Mitarbeiter aus dem Küchenbereich des Sankt Vincentius Krankenhauses in Speyer wurde vorsorglich ein Sicherheitsscreening unter den symptomfreien Kollegen durchgeführt. Das Ergebnis: sieben weitere Infektionen. Alle Mitarbeiter, die in den vergangenen 14 Tagen gearbeitet haben, sind nun in Quarantäne, die Mitarbeiter-Caféteria ist vorläufig geschlossen. Die Versorgung der stationären Patienten sei gewährleistet, heißt es in einer Pressemitteilung des Krankenhauses.
32 Mitarbeiter waren im Haus getestet und im Anschluss in häusliche Quarantäne geschickt worden. Das heutige Ergebnis von sieben weiteren Infektionen habe die Leitung des Krankenhauses überrascht. Am Freitag sollen die Mitarbeiter mit negativem Befund zur Sicherheit ein zweites Mal getestet werden. Die beiden Mitarbeiterinnen, die im direkten Umfeld der ersten positiv getesteten Kollegin arbeiten, waren Ende vergangener Woche getestet worden. Das Testergebnis war negativ.
Für den Versorgungsbereich sei ein Notfallplan aktiviert und die nun fehlenden Mitarbeiter durch Kollegen aus dem Krankenhaus Zum Guten Hirten und durch einen externen Dienstleister ersetzt worden. Die getesteten Mitarbeiter hätten zu keinem Zeitpunkt engen Kontakt zu medizinischem Personal oder zu Patienten gehabt, so dass der Krankenhausbetrieb wie gewohnt weiter laufen könne.
Dr. Cornelia Leszinski, Ärztliche Direktorin des Krankenhauses: „Zu keinem Zeitpunkt bestand für Mitarbeiter und Patienten die Gefahr, sich über das Essen zu infizieren“ und ergänzt, dass dies wissenschaftlich eindeutig bewiesen sei. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden ersten Infektionen gibt, könne nur schwer beurteilt werden, da die beiden Mitarbeiterinnen bei der Arbeit nicht im engen Kontakt zueinander stehen. An den Arbeitsplätzen sei ausreichend Abstand vorhanden und es werden Mund-Nasen-Bedeckungen getragen, möglicherweise habe die Übertragung in einer Pause stattgefunden.
Den anonymen Vorwurf, eine Mitarbeiterin habe trotz Krankheitssymptome ihre Schicht bewältigen müssen, konnte Verwaltungsdirektor Bernhard Fischer, mittlerweile aufklären. Er habe mit der langjährigen Mitarbeiterin persönlich gesprochen. Sie sei auf dem Weg der Besserung und habe selbst ihre Kollegen – trotz Unwohlsein – nicht im Stich lassen wollen. Zudem seien die Symptome zu Beginn nicht eindeutig gewesen.
Fischer weiter: „Wir möchten alle Speyerer Unternehmen ermutigen, mit ihren Mitarbeitern offen darüber zu sprechen, welche Schutzmaßnahmen für die Ar-beits- und Pausenzeit gelten und wie während der Freizeit mit dem Thema „Abstand“ und „Mundschutz“ umgegangen wird“.
Auch die Mitarbeiter im Sankt Vincentius Krankenhaus wolle man weiter dafür sensibilisieren. Die charakteristischen Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen sowie Geruchs- und Geschmacksverlust sind für den Arbeitgeber nicht zu sehen, umso wichtiger sei die Verantwortung jedes einzelnen, nicht krank arbeiten zu gehen.
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