Malteser Speyer feiern 60-Jähriges
Überall im Dienst, wo Hilfe nötig ist

Begrüßung der Ehrengäste am Festabend: Malteser-Vizepräsidentin Clementine Perlitt, Diözesanleiter Dr. Christopher Wolf, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Innenminister Michael Ebling, Diözesangeschäftsführerin Jennifer Arweiler (von links) | Foto: Malteser/Thomas Häfner
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  • Begrüßung der Ehrengäste am Festabend: Malteser-Vizepräsidentin Clementine Perlitt, Diözesanleiter Dr. Christopher Wolf, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Innenminister Michael Ebling, Diözesangeschäftsführerin Jennifer Arweiler (von links)
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Speyer. Was für eine Geschichte: Vom Pilgerhospital in Jerusalem über Ordensritter bis zur karitativen Hilfsorganisation lässt sich die Historie der Malteser über fast 1.000 Jahre verfolgen. Im Bistum Speyer feierte man jetzt den modernen Teil dieser Ära: Der Malteser Hilfsdienst e.V. wurde hier 1963 gegründet. Seitdem wirkt der Malteser Hilfsdienst im Bistum und unterstützt Menschen in Not. Aus den Anfängen mit Erste-Hilfe-Kursen und Sanitätsdiensten hat sich ein breites Angebot an vielfältigen Diensten entwickelt, das vom Katastrophenschutz bis zur Begleitung alter, kranker oder benachteiligter Menschen reicht.

Dankgottesdienst und Festakt

Die Festlichkeiten begannen am Vormittag mit einem Dankgottesdienst. Pfarrer Fredi Bernatz, der Diözesanseelsorger der Malteser, und Dr. Maximilian Brandt, Diözesanseelsorger der Malteser Jugend, feierten mit circa 150 Maltesern in der Friedenskirche St. Bernhard in Speyer. Zeitgleich nutzten viele Interessierte die Möglichkeit, bei bestem Wetter vor der Kirche einen Eindruck von der Arbeit der Malteser, die vom Sanitätsdienst über den Katastrophenschutz und zu zahlreichen sozialen Angeboten reichen, zu gewinnen. Gerade auch die vielen kleinen Besucher waren begeistert: Beim Rollstuhlparcours, Fußballdarts und beim Wunden schminken an der Ersten Hilfe-Station der Malteser Jugend bewiesen sie ihr Geschick oder besichtigten einen Krankenwagen.
Im Anschluss an den Gottesdienst und die Mitmach-Aktionen der Malteser Jugend bei St. Bernhard folgten mit der Diözesanversammlung, bei der die Malteser verbandsintern die Weichen für die nächsten zwei Jahre stellten, und dem Festakt im Speyerer Technikmuseum zwei weitere Höhepunkte.

Festgottesdienst in der Friedenskirche St. Bernhard | Foto: Malteser/Thomas Häfner
  • Festgottesdienst in der Friedenskirche St. Bernhard
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In seiner Ansprache vor den gut 200 Gästen des Festakts dankte Dr. Christopher Wolf, Diözesanleiter der Malteser, den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern der Malteser: „Es ist fantastisch, wie viele tolle Menschen im Hilfsdienst sich begeistern lassen. Heute – nach bescheidenen Anfängen vor 60 Jahren - engagieren sich 2.000 Helfer und 17.800 Unterstützer in den Diensten der Malteser im Bistum Speyer“. Wolf erinnerte weiter an die Einsätze der Malteser im Bistum Speyer im Bereich des Katastrophenschutzes, insbesondere auch bei der Flutkatastrophe im Ahrtal sowie an das große Engagement des Hilfsdienstes während der Corona-Pandemie mit Testzentren und Impfangeboten.

Wolf betonte: „Wir Malteser stehen nicht an der Seitenlinie und geben kluge Ratschläge, sondern krempeln die Ärmel hoch und packen mit an. Ganz gleich, ob es um die Not von Geflüchteten, von Menschen in Armut oder von Betroffenen einer Naturkatastrophe geht. Sie alle packen gemeinsam an, ohne zu fragen: Was bekomme ich dafür? Das ist großartig und darauf können wir stolz sein“, betonte Wolf.

Malteser-Vizepräsidentin Clementine Perlitt überbrachte die Grüße und den Dank der Bundesebene der Malteser und griff die enorme Entwicklung des Malteser Hilfsdienstes in der Diözese Speyer in ihrem Grußwort auf: „Die Gründungsmitglieder wären bestimmt über die positive, vielfältige Entwicklung der ursprünglichen Aufgabe freudig erstaunt. – Stand doch hier im Bistum Speyer, wie zehn Jahre zuvor auf Bundesebene, zunächst ein Auftrag im Fokus: Die Erste-Hilfe-Ausbildung der breiten Bevölkerung zu verbessern“, unterstrich Perlitt. „Heute“, so Perlitt, „ist der Malteser Hilfsdienst, wie die anderen großen Hilfsorganisationen in Deutschland, ein wichtiger Partner der Bundesregierung im humanitären Bereich.“ Perlitt erinnerte in diesem Zusammenhang an die früheren Auslandseinsätze der Malteser, in den 1980er Jahren etwa vor allem mit Hilfsgütertransporten nach Osteuropa. Die Ukrainehilfe der Malteser im Bistum Speyer schreibe das bis heute fort. „Jedem einzelnen von Ihnen, der sich im Namen der Malteser für das Gemeinwesen im Bistum Speyer und darüber hinaus einbringt, gebührt viel Hochachtung und Respekt. Sie lindern Not und schenken Lebensfreude! betonte Perlitt.

Die Beigeordnete der Stadt Speyer, Frau Irmgard Weinmann (Die Grünen Speyer) überbrachte in ihrem Grußwort den Dank und die Anerkennung der Stadt Speyer. Sie betonte insbesondere die herausragende Arbeit der ehrenamtlichen Helfer und lobte das „grenzenlose Engagement selbst in schwierigen und brenzligen Situationen“.

Minister Ebling und Bischof Wiesemann überbringen Glückwünsche

Bischof Karl-Heinz Wiesemann betonte bei seinem Grußwort, dass für ihn „die Malteser im Bistum Speyer – ganz im Sinne unserer Bistumsvision – ein Segensort sind“. „Tag für Tag lassen sich tausende Haupt- und Ehrenamtliche von Gottes Menschenfreundlichkeit berühren und bewegen. Getreu dem Motto der Malteser „…weil Nähe zählt“ helfen sie Menschen in Not. So werden sie zum Segen für andere, zum Zeichen für Gottes liebende Nähe“, betonte Wiesemann und dankte den Maltesern herzlich für ihren Einsatz.

„Zu den Grundprinzipien der Malteser gehört die Verpflichtung, menschliches Leid zu lindern, Hilfe zu leisten und die Würde aller Menschen zu achten. Auch wenn der Orden auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblicken kann, sind diese Grundsätze bis heute tief in der Arbeit des Malteserordens verankert und haben dazu beigetragen, dass die Malteser weltweit für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienst der Menschlichkeit bekannt sind. Ohne das unermüdliche Engagement und den selbstlosen Einsatz jeder Einzelnen und jedes Einzelnen – auch hier im Bistum Speyer – wäre dies nicht möglich gewesen“, sagte Innenminister Michael Ebling in seiner Festrede und hob auch die Bedeutung der Malteser für die gesamte Region hervor. „Mit fast 2.000 Engagierten im Haupt- und Ehrenamt sowie mehr als 17.800 Menschen auf Seiten der Förderinnen und Förderer engagieren sie sich für die Menschen in der Region“, so Ebling. „Dabei helfen sie in Notlagen, unabhängig von Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Für dieses Engagement sollten wir alle von Herzen dankbar sein.“

Drei Innovationspreise und eine „Zeitkapsel“

Spannender Abschluss des Festaktes war die erstmalige Verleihung des Malteser-Innovationspreises. Die Jury, in der u.a. der Malteser-Regionalleiter, Moritz Graf Brühl, Diözesancaritasdirektorin Barbara Aßmann und der CDU-Landesvorsitzende Christian Baldauf mitwirkten, vergab drei Innovationspreise für besonders erfolgreiche und zukunftsweisende Innovationen. Von der Diözesangeschäftsführerin, Frau Jennifer Arweiler, empfing Nico Mück für die Malteser in Weilerbach den 1. Preis, den sie für ihre Entwicklung einer neuen Drohnen-Einheit zur Unterstützung im Katastrophenschutz und Sanitätsdienst erhielt. Diözesanleiter Dr. Christopher Wolf übergab den 2. Preis an Patrick Trauth für die Gliederung in Hatzenbühl, die nicht gezögert hat, als dieses Jahr eine Kindertheatergruppe im Ort einen Verein suchte, dem sie sich anschließen könne. Daraus wurde die bundesweit erste Malteser Jugend Theatergruppe. Den Preis für den 3. Platz überreichten Wolf und Arweiler gemeinsam an Andreas Danner: Er vertrat die bistumsweite Initiative, die im Nachgang zu den schwierigen Einsatzbedingungen im Ahrtal angefangen hat, eine neue leichte Kraftradstaffel aufzubauen.

Bischof Wiesemann füllt die Zeitkapsel mit einem persönlichen Gruß an die Malteser im Jahr 2063 | Foto: Malteser/Thomas Häfner
  • Bischof Wiesemann füllt die Zeitkapsel mit einem persönlichen Gruß an die Malteser im Jahr 2063
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Damit die Dankbarkeit für das bislang erreichte und der Elan der Mitglieder, Freunde und Förderer länger nachklingt, nutzten neben Innenminister Ebling und Bischof Wiesemann viele Teilnehmer des Festakts die Möglichkeit, eine „Zeitkapsel“ zu füllen. Die im Rahmen des Festakts eingesammelten Briefe und Gedanken wurden in einer Zeitkapsel-Kiste gesammelt, versiegelt und werden erst zum 100. Jubiläum der Malteser im Jahr 2063 wieder geöffnet.

Abgerundet wurde der Festakt mit einer eindrucksvollen Sammlung von historischen Einsatzfahrzeugen der Malteser und einer Dia-Show, die Einblicke in die Entwicklung der Malteser zwischen Rhein und Saar ermöglichte. Dankbar blickte die Diözesanleitung der Malteser am Abend schließlich auf die Jubiläumsfeierlichkeiten. „Der Tag und das tolle Feedback, das wir heute erhalten haben, war ein gelungenes Dankeschön für unsere großartigen Helfer. Wir gehen jetzt gestärkt und mit neuem Schwund in die nächsten Jahre.“, so Arweiler. „Und unsere Malteser-Familie hat immer Platz für neue Helfer und Unterstützer“, ergänzte Wolf augenzwinkernd.

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Cornelia Bauer aus Speyer

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