Angler sammeln in Speyer 20 Kubikmeter Unrat
Vom Präservativ bis zur scharfen Patrone
Speyer. Knapp 20 Kubikmeter Müll haben am Samstag über 70 Angler am Rand von Rhein, Speyerbach und Binsfeld aufgesammelt. Das sind in Litern umgerechnet 133 gefüllte Badewannen. Seit über zehn Jahren schon organisieren die Speyerer Vereine „Petri Heil“, Angelsport und Fischzuchtverein und Anglerfreunde diese Umweltaktion. Zusätzlich zum Engagement beim offiziellen Dreck-weg-Tag der Stadt im März. Notwendig? Das Ergebnis spricht für sich.
Petrus meinte es diesmal nicht gut mit seinen Jüngern. Bei Nieselregen nahmen um 8.30 Uhr die einzelnen Sammlergruppen ihre ehrenamtliche Arbeit auf. Entsprechend durchfeuchtet war das Sammelgut, entsprechend schweißtreibend das Schleppen der schweren mitgeführten Müllsäcke. 39 Mitstreiter und drei Jugendliche kamen von „Petri Heil“, elf Helfer und drei Jugendliche vom Angelsport- und Fischzuchtverein, acht von den Anglerfreunden (Russenweiher) und acht von den Inhabern von Schlüsseln für die Schranken am Rhein-Leinpfad. Der THW-Ortsverein Speyer, der wie die Stadtverwaltung und die Flugplatz-Betreiber-Gesellschaft FSL die Aktion unterstützte, sorgte mit drei Leuten für die reibungslose Abfuhr des Sammelgutes.
Und es war wieder einiges zusammengekommen. 16 aufgefundene Altreifen, drei große Autobatterien und circa 100 Kilo Metallschrott sorgten allein im Bereich der Schranke an der Rheinhäuser Fähre für Kopfschütteln, ebenso wie zwei Kanister mit insgesamt zehn Litern Altöl und ein gefüllter Farbeimer. Im Binsfeld entdeckten die Sammler einen kompletten in der Natur „entsorgten“ Holzkohlengrill. Zu achtlos weggeworfenen Taschentüchern, Fast-Food-Verpackungen, Kaffeebechern, Wein- und Schnapsflaschen gesellten sich auch Präservative und eine scharfe Schusspatrone, Kaliber 45, die ein Angler im Auwald entdeckte. Letzterer Fund landete ordnungsgemäß bei der Polizei.
Dennoch verzeichneten die Petri-Jünger auch Lichtblicke. So präsentierte sich der von der Stadt gesperrte ehemalige Parkplatz am Rhein gegenüber der Kläranlage in einem geradezu mustergültigen Zustand, nachdem das Terrain in der Vergangenheit fast einer illegalen Mülldeponie geglichen hätte, wie erfahrene Sammler berichteten.
Beim gemeinsamen Mittagessen, diesmal angerichtet von der Küchenmannschaft von „Petri Heil“ im Vereinsheim im Hasenpfuhl, gab's viel zu erzählen. Auch von der Umweltaktion der Jugend, die „Insektenhotels“ angelegt hatte. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. mig
Autor:Wochenblatt Archiv aus Ludwigshafen |
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