Diakonissen Speyer
Vorbereitungen für die Kita-Öffnung laufen auf Hochtouren
Speyer. Ab Montag, 8. Juni, dürfen die Kitas in Rheinland-Pfalz wieder öffnen. Wie viel Betrieb möglich sein wird, soll für jede Kindertageseinrichtung vor Ort entschieden werden. In vielen Fällen werden die Kindertagesstätten wohl nur ein tage- oder stundenweises Angebot machen können. Auf "eingeschränkten Regelbetrieb" haben sich Landesregierung, Kommunen, Kirche, Gewerkschafter und Landeselternausschuss geeinigt - und das dürfte kaum die verlässliche Kinderbetreuung sein, wie sie sich die meisten Eltern wieder wünschen.
Grundsätzlich soll zwar wieder jedes Kind die Möglichkeit bekommen, eine Kindertageseinrichtung zu besuchen, was eine Kita vor Ort wird anbieten können, hängt jedoch auch vom regionalen Infektionsgeschehen, vom jeweils verfügbaren Personal und von den Räumlichkeiten ab. Vorrangig sollen die Kinder, berücksichtigt werden die nach den Sommerferien in die Schule gehen. Notbetreuung für alleinerziehende Eltern und Familien, in denen beide Elternteile voll berufstätig sind, soll es auch weiterhin geben.
Pro Kita-Gruppe sollen maximal 15 Kinder betreut werden, bei Kindern unter drei Jahren liegt die Grenze bei höchstens zehn Kindern. Wichtig: Die einzelnen Gruppen und deren Betreuungskräfte sollen sich zu keinem Zeitpunkt begegnen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Wie das organisiert wird, entscheiden die Kitas vor Ort. Denkbar sind etwa tage- oder stundenweise Angebote. Außerdem sollen Gemeindehäuser, Pfarrzentren und Außenanlagen mitgenutzt, Waldgruppen eingerichtet werden.
Abstandsregeln sollen in den Kindergartengruppen nicht gelten. Eltern müssen beim Abliefern des Nachwuchses Masken tragen und Abstände einhalten. Ob das Betreuungspersonal Masken trägt, wird vor Ort entschieden. Personal, das zur Corona-Risikogruppe zählt, muss nicht vor Ort arbeiten. Stattdessen können die Träger Hilfskräfte engagieren.
Auf Hochtouren läuft derzeit die Planung bei den Diakonissen Speyer, um das Haus für Kinder und die Kita Rulandstraße wieder für alle 220 Kinder öffnen zu können. Um Kinder und Personal vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, werden zusätzliche Räume genutzt. Gegessen wird in den Gruppenräumen statt in der Mensa und beim Reinigungspersonal hat man aufgestockt. „In sogenannten 'Betreuungssettings" werden die Kinder in verschiedene Gruppen aufgeteilt, die zeitlich und räumlich gemeinsam betreut werden, zum Beispiel Vorschulkinder oder diejenigen, die bereits in der Notbetreuung waren“, erläutert Petra Berzel, Abteilungsleiterin Kindertagesstätten der Diakonissen Speyer.
Es gibt verschiedene Zeitfenster, zu denen die Kinder kommen können. Diese variieren je nach Betreuungssetting von drei bis maximal neuneinhalb Stunden täglich. Um das jeweilige Mindestmaß an Betreuungsbedarf zu erfassen, werden derzeit Telefonate mit allen Eltern geführt. Dann werden die Kinder im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten den verschiedenen Betreuungssettings zugeteilt. In jedem Setting werden 15 Kinder in einer konstanten Gruppe mit festem Personal in einem Gruppenraum für einen bestimmten Zeitraum betreut.
Über die Organisation der Betreuung aller Kinder hinaus gelte es nun, die pädagogische Arbeit wieder in den Mittelpunkt zu stellen, betont Claudia Völcker, Gesamtleitung der Kinder- und Jugendhilfe. Das offene pädagogische Konzept, das die Betreuung in den beiden Kindertagesstätten auszeichnet, soll trotz der notwendigen Einschränkungen so gut wie möglich weiter umgesetzt werden. Dabei werden die Funktionsräume wie etwa das Atelier von den einzelnen Betreuungssettings im Wechsel genutzt und dazwischen gereinigt. So können die Kinder weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung betreut werden. „Das war uns aufgrund der zahlreichen sonstigen Veränderungen für die Kinder sehr wichtig“, erklärt Völcker.
Ab dem 8. Juni können nicht nur alle bisher betreuten Kinder in die Kindertagesstätten zurückkehren, auch Neuaufnahmen sind dann wieder möglich. Die Waldgruppe des Hauses für Kinder startete ihren Betrieb bereits gestern, auch hier wurde ein eigenes Hygienekonzept erarbeitet.
„Hinter uns liegt eine intensive Vorbereitungsphase, aber wir freuen uns sehr, bald wieder alle Kinder in unseren Häusern zu begrüßen“, sind sich Berzel und Völcker einig.
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