Schulen, Hochschulen, Bildung im Bistum Speyer
Was hätte Jesus getan?
Speyer. Mit ihrer neuen Struktur startet die Hauptabteilung Schulen, Hochschulen, Bildung im Bistum Speyer in das neue Schuljahr. Zwar gilt die neue Einteilung in vier statt fünf Abteilungen schon seit April, aber durch die coronabedingten Einschränkungen ist die Reform erst jetzt ganz abgeschlossen.
Die Hauptabteilung ist zuständig für die Katholischen Schulen im Bistum Speyer, den katholischen Religionsunterricht an allen Schulen im Bistumsgebiet, und bietet mit Schulprojekten von Globalem Lernen bis zur Sexualpädagogik, der Hochschularbeit sowie der Erwachsenenbildung mit vielen Kooperationen zu Tagungshäusern und Verbänden Bildung für alle Altersgruppen und Lebensbereiche in unterschiedlichen Systemen an.
"In Zeiten, wo Menschen der Kirche als Institution derart den Rücken kehren, ist es um so wichtiger in christliche Bildung zu investieren, anzubieten. Sie ist werteorientiert, sie ist Glaubensreichtum, Religionswissen und Kulturgut", erklärt die Leiterin der Hauptabteilung, Ordinariatsdirektorin Dr. Irina Kreusch. Die Theologin hatte im Oktober 2019 die Leitung übernommen.
Gemeinsam mit den Abteilungsleitungen entwickelte sie das neue Strukturmodell: Das Team besteht aus Oberschulrat Thomas Mann, St. Ingbert, Katholische Schulen, Studiendirektorin Birgitta Greif, Speyer, Religionsunterricht, Pastoralreferent Thomas Stephan, Herxheim, für die neue Abteilung Lernkultur und Schulseelsorge und Diplom-Pädagogen Ingo Faus, Dudenhofen, für den Bereich Erwachsenenbildung und Hochschulen. Gut hinzuhören bei „vor Ort“ Gesprächen und gemeinsamen Klausurtagen waren die wichtigsten Etappen, für die neue Ausrichtung. „Wir wollen wissen, welche Bedarfe die Menschen haben, welche Erwartungen an uns bestehen, als christlicher Bildungsraumgeber und -gestalter“, erklärt Kreusch.
Insgesamt sind ab August dann knapp 350 Mitarbeiter in der Bildungsarbeit des Bistums tätig, davon der Großteil direkt an der Katholischen Maria Ward Schule in Landau und als Religionslehrer an Schulen im gesamten Bistumsgebiet. Mit der neuen Schule des Bistums, St. Franziskus Gymnasium und Realschule in Kaiserslautern, richtet die Diözese ihren Blick aktuell dann nicht nur verstärkt gen Westen im Diözesangebiet, sondern wird in ihrer Ausrichtung auch weiblicher. Denn als einziges Bistum ist die Diözese Speyer dann Träger von vier großen Mädchenschulen. Auch die neue Abteilung zu Lernkultur und Schulseelsorge sowie eine verstärkte Arbeit an den Hochschulstandorten, sind Desiderate, die nun umgesetzt werden.
Bildung befreit, so der Konsens des Teams, denn Wissen ermöglicht es, sich eigene Meinungen zu bilden, ob im religiösen und biblischen Wissen als ethischer Maßstab oder gegen Vorurteile und undifferenzierte Pauschalisierungen. „Wir haben als Christen den Anspruch, ethisch zu hinterfragen nicht nur, was geht, sondern auch, was sind die Konsequenzen und zwar für mich und die Gemeinschaft. Wir wollen differenzieren, unsere Frage muss lauten ‚was hätte Jesus getan‘, das unterscheidet uns auch von anderen Bildungsanbietern“, so Kreusch.
Mit diesen Meilensteinen sieht Kreusch die Hauptabteilung als zukunftsfähig an: „Nur ein aufgeklärtes Christentum ist gesprächs- und gesellschaftsfähig“, erklärt sie. Sie wünsche sich ein aufgeklärtes freies Christentum, das nah an den Menschen sei, jesuanischer: „Wir sind eine Kirche der offenen Türen und müssen im Türenöffnen offensiver werden. Die Teams werden auf alle Einrichtungen, aber auch Ehrenamtliche bewusst zugehen. Das gilt für Schulen, Religionslehrerinnen und-lehrer sowie Bildungsbeauftragte in Gemeinden. Wir haben in Corona-Zeiten gelernt dies auch telefonisch und digital zu tun.“ Darauf gehen auch die neuen Referate „Medienethik und digitales Arbeiten“ sowie „interreligiöses und interkulturelles Lernen“ ein. ps
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