Speyer zeigt Solidarität in der Coronakrise
Welle der Hilfsbereitschaft nach Bericht im Wochenblatt reißt nicht ab
Speyer/Region. Vor einigen Wochen hat das Wochenblatt über Thorsten Thull berichtet, einen Speyerer, der in seiner Freizeit so genannte Faceshields für Menschen herstellt, die sich in Zeiten von Corona besonders schützen müssen. Bisher hat er die Schutzvisiere auf eigene Kosten hergestellt und kostenlos an verschiedene Hilfsorganisationen, medizinische Betriebe, Praxen und Einrichtungen in Speyer verteilt.
Update: Aufgrund der nicht abreißenden Unterstützungsagebote der Speyerer für Thorsten Thull, hält er uns regelmäßig auf dem Laufenden. "Wahnsinn heute sind alle Bestellungen angekommen, die teilweise mit Spenden und Fördergeldern bezahlt wurden. Der Produktion der nächsten 600 Faceshields steht nun nur noch die Zeit im Weg", schreib er in einer E-Mail an das Wochenblatt.
Immer noch erreichen ihn täglich Anfragen von Schulen, Kindergärten, Einzelhändlern, berichtet er. "Bitte habt etwas Geduld ich versorge alle Stück für Stück, die Drucker laufen rund um die Uhr", so Thull weiter.
Erst am Dienstag hat er 43 Vollvisiere für die Katholische Kindertagesstätten der Dompfarrei Pax Christi fertiggestellt und übergeben.
Und bald startet Thull auch wieder mit seiner zweiten großen ehrenamtlichen Freizeitbeschäftigung. Denn ab 8. Juni ist der Speyerer Seniorenbus nach der Corona-Pause wieder unterwegs, den Thull seit anderthalb Jahren - gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen - fährt.
Beeindruckende Resonanz und jede Menge Hilfsbereitschaft
In den letzten Wochen haben Thorsten Thull und auch die Wochenblatt Redaktion in Speyer zahlreiche E-Mails und Anfragen erreicht - zum einen von Menschen und Unternehmen, die dringend Schutzvisiere für ihre Arbeit benötigen - und weder vom Land noch im offenen Verkauf welche bekommen konnten, zum anderen aber auch Rückmeldung von Menschen, die helfen und Thorsten Thull bei der Herstellung der Visiere unterstützen wollen.
"Ich habe mittlerweile sehr viele Anfragen von Grundschulen und Kindergärten bekommen, die zum Öffnen weiter Faceshields benötigen", berichtet Thorsten Thull. Außerdem hat er auf Vermittlung des Wochenblatts einen Speyerer Pflegedienst mit dem wertvollen Schutz gegen das Coronavirus ausgestattet. Und bei der Übergabe diese Schutzvisiere wurde der 39-Jährige selbst überrascht, denn Familie Holusa, die diesen Pflegedienst leitet bot auch spontan Hilfe an: "Familie Holusa bat mich, mir einen 3D Drucker auszusuchen, den er mir spenden möchte, damit ich die Produktion erhöhen kann", berichtet Thorsten Thull begeistert. Und eine weitere Familie hat sich in der Wochenblatt-Redaktion gemeldet, um in dieser schwierigen Zeit zu helfen. "Wir haben Filament und Knopflochband bestellt und sammeln Laminierfolie, die würden wir Herrn Thull gerne zur Verfügung stellen", schrieb Familie Sawallisch an das Wochenblatt, über das der Kontakt zu Thorsten Thull hergestellt wurde.
"Auch die Familie Sawallisch hat mir extrem geholfen", meldete Thull zurück. "Sie spendeten mir vier Rollen Filament und stellten mir zwei Laminiergeräte zu Verfügung als meines den Geist aufgegeben hat", berichtete er. Außerdem habe die Familie in den sozialen Netzwerken weiter zum Spenden für Thorsten Thull aufgerufen.
Produktion erhöht
Er sei überwältigt von dem, was zwei Familien und viele andere Menschen selbstlos spenden, um die Welt ein kleines bisschen sicherer und besser zu machen, fasst Thorsten Thull die positiven Rückmeldungen zusammen. "Ich möchte mich auch bei allen Spendern bedanken die mich so tatkräftig unterstützen, vor allem die ganzen Spenden der Knopflochbänder sind spitze, da es momentan bis zu vier Wochen Lieferzeiten für Knopflochbänder kommt.Ich habe mittlerweile zwei Drucker die 24/7 arbeiten und dank der Verbesserung der Druck-Datei konnte ich die Produktion auf 35 Faceshields am Tag erhöhen."
Einer der Drucker, den er geschenkt bekommen hat, sei leider nicht für die Produktion von Faceshields geeignet, aber er habe sich da etwas einfallen lassen, berichtet Thull.
"Mit dem mache ich Schlüsselanhänger mit einem Einkaufswagen-Chips, für all die Menschen die jeden Tag ihre Arbeit in den systemrelevanten Berufen machen. Die verteile ich jetzt immer fleißig beim einkaufen", berichtet der einfallsreiche Speyerer.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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