Bistum Speyer gründet „Runden Tisch Prävention“
„Zur Prävention brauchen wir alle“
Speyer. Das Bistum Speyer hat einen „Runden Tisch Prävention“ gegründet. „Die Notwendigkeit der Prävention wurde in allen Arbeitsfeldern verstanden. Jetzt geht es darum, dass die Prävention in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Schutzsuchenden dauerhaft präsent ist“, erklärte Generalvikar Andreas Sturm beim ersten Treffen in Speyer. Dem runden Tisch gehören 16 kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Arbeitsfeldern an. Sie werden als Multiplikatoren ausgebildet und beraten kirchliche Einrichtungen zum Beispiel beim Erkennen von Risiko- und Schutzfaktoren und der Entwicklung passgenauer Schutzkonzepte.
„Wir wollen eine Kirche, in der nicht mehr weggeschaut wird“, machten die Präventionsbeauftragten Christine Lormes und Thomas Mann deutlich. Durch Prävention solle erreicht werden, dass Kirche wieder als Schutzraum wahrgenommen wird. „Dazu brauchen wir eine Kultur der Achtsamkeit auf der Grundlage von Respekt, Wertschätzung, Partizipation und Transparenz.“ Fachliche Unterstützung erhält die Runde durch Diplom-Sozialpädagogin Annette Heck, die durch ihre Mitarbeiter im Caritas-Kinderschutzdienst sowie im Jugendamt Germersheim große Erfahrungen zum Beispiel beim Aufdecken von Täterstrategien und im Umgang mit Menschen hat, die traumatische Erfahrungen gemacht haben.
Rund 2200 kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Arbeitsfeldern des Bistums Speyer haben inzwischen an Präventionsschulungen teilgenommen, von der Seelsorge bis hin zu den kirchlichen Schulen und den katholischen Kindertagesstätten. Die Einrichtungen der Jugendhilfe arbeiten mit speziellen Kinderschutzkonzepten, auch für 25 kirchliche Schulen wurden mittlerweile Präventionsfachkräfte ausgebildet.
Die Abteilung Jugendseelsorge und die Verbände unter dem Dach des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) setzen seit Jahren einen klaren Schwerpunkt auf das Thema Prävention. Insgesamt 1350 ehrenamtlich Engagierte haben an den bisherigen Schulungen teilgenommen. Bei jeder großen Aktion, sei es die Ministranten-Wallfahrt nach Rom oder die 72-Stunden-Aktion, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Schulungsangebote für das Thema Kinderschutz und Prävention eigens sensibilisiert.
Mit sieben Präventionsfachkräften ist der Anteil in der Abteilung Jugendseelsorge besonders hoch und zeigt den Stellenwert an, den die Präventionsarbeit einnimmt.ps
Weitere Informationen:
https://www.bistum-speyer.de/rat-und-hilfe/hilfe-und-praevention-von-sexuellem-missbrauch/
Autor:Wochenblatt Archiv aus Ludwigshafen |
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