Telefonaktion zur Booster-Impfung
Aller guten Dinge sind drei
Ratgeber. Bei der Telefonaktion mit Experten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) liefen die Telefone heiß. Viele Wochenblatt-Leser wandten sich mit ihren Fragen zur Booster-Impfung an das Expertenteam. Hier eine Zusammenfassung der Leserfragen und der Antworten der BZgA:
???: Schützt die Impfung auch gegen die neue Omikron-Variante des Coronavirus?
BZgA: Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19 schützen nach derzeitigen Erkenntnissen sehr gut vor einem schweren Krankheitsverlauf, auch bei verschiedenen Virusvarianten. Die Wirkung gegen die neue Virusvariante Omikron wird überprüft. Grundsätzlich planen die Hersteller der Impfstoffe Anpassungen, die - falls es notwendig sein sollte - besser vor neuen Virusvarianten schützen können. Die mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 bieten den Vorteil, dass sie schneller an Virusvarianten angepasst werden können als herkömmliche Impfstoffe.
???: Sollte ich mir jetzt den Booster holen, obwohl ich erst im September eine leichte Covid-19-Erkrankung hatte?
BZgA: Es ist davon auszugehen, dass Sie zumindest vorübergehend einen gewissen Schutz vor einer Erkrankung haben. Durch eine einmalige Booster-Impfung kommt es zu einer sehr guten Immunantwort. Nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) kann die Booster-Impfung ab vier Wochen nach Genesung beziehungsweise Diagnose durchgeführt werden.
???: Die ersten beiden Corona-Impfungen habe ich mit Biontech bekommen. Den Booster-Termin habe ich Anfang Januar. Was ist, wenn es dann nur noch Moderna gibt?
BZgA: Das ist kein Problem. Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna sind beides sichere und wirksame Impfstoffe. Es wird zwar empfohlen, möglichst den Impfstoff für die Auffrischimpfung zu verwenden, der auch bei der ersten Impfserie verwendet wurde. Doch sollte dieser Impfstoff nicht verfügbar sein, kann auch der jeweils andere mRNA-Impfstoff benutzt werden. Ausnahmen gibt es für Personen unter 30 Jahren und Schwangere: Hier soll unabhängig vom vorher verwendeten Impfstoff zur Auffrischimpfung oder zur Optimierung der Grundimmunisierung Comirnaty von Biontech/Pfizer eingesetzt werden.
???: Im Juli bekam ich die zweite Impfung mit AstraZeneca und habe sie gut vertragen. Jetzt wird mir als Booster-Impfung Moderna angeboten. Warum?
BZgA: Daten haben gezeigt, dass eine sogenannte Kreuzimpfung - erst Vektor-Impfstoff wie Astrazeneca, dann mRNA-Impfstoff wie Moderna - zu einer deutlich höheren Antikörperbildung führt, als wenn nur ein Vektor-Impfstoff genutzt wird. Sie können also mit dem mRNA-Impfstoff-Booster Ihren Impfschutz deutlich erhöhen.
???: Könnte ich gleichzeitig mit der Grippeschutzimpfung den Booster bekommen?
BZgA: Ja, die Impfung gegen Covid-19 kann man gleichzeitig mit Impfungen durchführen, für die so genannte Tot-Impfstoffe verwendet werden. Für die Impfung gegen Grippe werden, bis auf einen Grippeimpfstoff für Kinder, solche Tot-Impfstoffe benutzt. Deshalb ist die Kombination beider Impfungen möglich.
???: Trotz zweifacher Impfung mit Astrazeneca bekam ich Covid-19, aber fast ohne Symptome. Wäre die Booster-Impfung für mich gut?
BZgA: Ja, Genesenen, die bereits eine vollständige Impfserie mit einem Vektor-Impfstoff wie Astrazeneca erhalten haben, wird ebenfalls eine Auffrischungsimpfung empfohlen.
???: Ich war mit Corona infiziert. Könnte die Auffrischungsimpfung für mich gefährlich werden, falls ich noch zu viele Antikörper habe?
BZgA: Nein, es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Auffrischungsimpfung bei hoher Antikörperkonzentration gefährlich ist.
???: Mein Vater wollte eigentlich den Booster, aber sein Hausarzt impft nicht. Nun ist ihm die Sache zu aufwändig. Ich mache mir Sorgen. Was kann ich tun?
BZgA: Vielleicht können Sie für ihn Impfangebote im Netz recherchieren, einen Termin machen und ihn zur Impfung begleiten.
???: Wie groß soll normalerweise der Abstand zwischen Impfserie und Booster sein?
BZgA: Die Auffrischung sollte bei Personen, die die erste Impfserie mit zwei Impfstoffdosen erhalten haben, etwa sechs Monate nach der zweiten Impfung erfolgen. Diese Zeitspanne ist als zeitliche Richtschnur zu verstehen, die nach ärztlichem Ermessen nicht tagesaktuell eingehalten werden muss.
???: Meine Mutter hat eine Immunschwäche. Sie möchte zu Weihnachten meine Schwester besuchen, die aber nicht gegen Covid-19 geimpft ist. Ich befürchte, dass sich meine Mutter infizieren könnte …
BZgA: Ihre Sorge ist berechtigt. Wer Kontakt zu Personen mit Immunschwäche hat, sollte unbedingt vollständig geimpft sein. Dies gilt auch für andere Impfungen, wie zum Beispiel gegen Grippe. Besprechen Sie den Sachverhalt am besten in Ruhe in der Familie. Es wird sich bestimmt eine Lösung finden.
???: Als ich mich mit Johnson & Johnson impfen ließ, hieß es, dass eine einmalige Impfung reicht. Warum soll ich mir jetzt noch eine Impfung abholen?
BZgA: Weil sich in den vergangenen Monaten gezeigt hat, dass es bei Menschen, die einmalig mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden, die meisten Impfdurchbrüche gab. Dieser Impfstoff hat im Verhältnis zu den anderen Covid-19-Impfstoffen eine geringere Wirksamkeit gegenüber der aktuell vorherrschenden Delta-Variante. Es kann ab vier Wochen nach der Erstimpfung mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden.
Weitere Informationen
Informationen der BZgA zum Coronavirus, zur Corona-Schutzimpfung und zur Auffrischungsimpfung unter www.infektionsschutz.de
Beratungstelefon der BZgA unter der kostenlosen Rufnummer 0800-2322783 (Montag bis Donnerstag, 10 bis 22 Uhr, Freitag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr)
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