Umweltschützer untersuchen Brunnenwasser aus heimischen Gärten
Labormobil kommt nach Speyer
Speyer. Das Wasser aus dem eigenen Gartenbrunnen stellt auch dieses Jahr bei steigenden Temperaturen wieder eine gute Alternative zum kostbaren Leitungswasser dar. Kinder wollen planschen und das selbst angebaute Gemüse, sowie die Blumen müssen täglich bewässert werden. „Für diese Verwendung braucht das Brunnenwasser keine Trinkwasserqualität aufweisen. Allerdings raten wir dringend Gesundheitsgefahren auszuschließen.“ so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz. Leider verschmutzen Nitrate und Pestizide das Grundwasser unserer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region. Auch können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten. Viele Belastungen kann man nicht sehen oder riechen.
Ob das eigene Brunnenwasser für das Befüllen des Planschbeckens, zum Gießen, alsTränkwasser für Tiere oder sogar zum Trinken geeignet ist, kann man am Labormobil der
gemeinnützigen Organisation VSR-Gewässerschutz erfahren. Es hält am Montag, 19.
August, in der Maximilianstraße vor der Sparkasse in Speyer. Wasserproben nehmen Diplom Physiker Harald Gülzow, Projektleiter und ein Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst von 15 bis 17 Uhr am Labormobil entgegen. Es wird eine Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt vorgenommen. Diese Untersuchung wird bereits vor Ort durchgeführt, sodass die Bürger ihre Ergebnisse schon gegen Ende der Aktion abholen können. Gegen weitere Kostenbeteiligungen werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie Eisen, Phosphat oder Bakterien angeboten. Das Ergebnis dieser Analysen wird mit einer Bewertung per Post zugesandt.
Die Brunnenbesitzer werden mit ihren Messwerten nicht allein gelassen. Das Team vom VSRGewässerschutz berät anhand der Messergebnisse, wofür das Brunnenwasser geeignet ist. Außerdem beantwortet Harald Gülzow, der Experte zum Thema Brunnenwasserqualität, immer freitags zwischen 9 und 12 Uhr Fragen unter der Nummer 02831 9763342. Damitdie Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollen zur Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen genutzt werden. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 l Flaschen aus Kunststoff.
Das Team vom VSR-Gewässerschutz bietet am Mobil neben den allgemeinen Informationen zu Belastungen und deren Ursachen auch eine individuelle Beratung für den jeweiligen Brunnenbesitzer an, um mögliche Belastungen und deren Ursachen zu besprechen.
Die Umweltschützer möchten beim Thema Wasserqualität besonders die breite Öffentlichkeit einbeziehen. „Brunnennutzer haben das gleiche Ziel wie wir: unbelastetes Grundwasser“ soSusanne Bareiß-Gülzow. Die Brunnenbesitzer und der Verein tragen gemeinsam dazu bei, dass die Wasserqualität des Grundwassers verbessert wird, auch außerhalb von Wasserschutzgebieten.
Dem VSR-Gewässerschutz ist es wichtig, dass die Menschen über Belastungen desGrundwassers informiert sind. Messergebnisse werden deshalb regelmäßig in Karten
zusammengefasst, um Belastungsschwerpunkte deutlich erkennbar zu machen. So wurde auch eine Nitratkarte Rheinland-Pfalz 2018 erstellt, die auf der Homepage der Gewässerschützer eingesehen werden kann.
Seit 38 Jahren engagiert sich die Umweltschutzorganisation für den Schutz des Grund- und Oberflächenwassers vor Verunreinigungen. Der VSR-Gewässerschutz entstand als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen im Rheineinzugssystem – damals noch unter dem Namen "Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse". Der VSR-Gewässerschutz analysiert nicht nur, sondern bewertet, klärt auf, benennt die Ursache und stellt Forderungen, um die Belastungen zu reduzieren.
Weitere Informationen:
Die Nitratkarte Rheinland-Pfalz 2018 finden Interessierte unter: www.vsrgewässerschutz.de/nitratbelastung/nitratbelastung-im-grundwasser/rp/.
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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