Dank Corona-Regel im Fußball - stille Freude beim FC Speyer 09
Doppelter Aufstieg in Ober- und Bezirksliga
Speyer. Oberliga: Der FC Speyer 09 hat es geschafft und ist erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die fünfthöchste Spielklasse des deutschen Fußballs aufgestiegen.Die Entscheidung wurde mit Spannung erwartete und mit großer Freude im Verein aufgenommen.
Auch wenn die Entscheidung, dass die Spielsaison 2019/2020 nicht wieder aufgenommen werden soll und einer damit verbundenen sehr komplizierten Quotienten-Rechnung, am grünen Tisch besiegelt wurde, ist der Aufstieg auch aus sportlicher Sicht hochverdient.
Vor der Corona-Krise stellte sich die Situation und Tabelle so dar: Der FC Speyer 09 ist zwar punktgleich mit Waldalgesheim aufgrund der besseren Tordifferenz aktueller Tabellenführer der Verbandsliga, aber mit einem Spiel mehr. Durch den besseren Quotienten ist allerdings Waldalgesheim der Aufsteiger, Speyer muss in die Relegation.
Doppelter Aufstieg dank Corona-Regel
Jetzt nach der Entscheidung vom 10. Juni des Fußball-Regional-Verband „Südwest“ (FRV) steht endgültig fest, dass auch alle Zweitplatzierten Mannschaften in die Oberliga aufsteigen. Und damit ist auch die 2. Mannschaft des Vereins von der A-Klasse in die Bezirksliga aufgestiegen.
So herrscht doppelte Freude in Speyers „Sportpark.“ Es ist keine Frage, dass sich auch diese Mannschaft, aus sportlicher Sicht, den Aufstieg redlich verdient hat. Wie auch immer der FC09 spielt in der kommenden Runde seine erste Oberliga-Saison der FC09 Vereinsgeschichte. Nur dies ist was am Ende auch zählt, alles andere wird die verdiente Freude am Aufstieg beider Mannschaften in keinster Weise schmälern.
Vor einigen Monaten als sich Cheftrainer Ralf Gimmy entschloss, als Trainer aufzuhören, stellte der Verein die Rückrunde unter das Motto „Zum Abschied Aufstieg.“ Dass das sportlich gelingen könnte, war ambitioniert, aber auch machbar. Dann kam Corona und wirbelte alles komplett durcheinander. Wilde Spekulationen von Abbruch, nach Monaten weiterspielen, bis zur Annullierung der Runde waren alle Möglichkeiten und Unmöglichkeiten dabei. Keine guten Voraussetzungen, um den Aufstieg in Angriff zu nehmen. Kein Wunder, das bei Aktiven und Verein zeitweise die Nerven blank lagen.
Matthias Richter, Vorstand Sport; „Wir sind unglaublich stolz auf die Mannschaften und Ihre Trainer. Bis zum Abbruch der Runde waren sie durchweg voll konzentriert und fokussiert. Jemand der nicht so nah an der Mannschaft ist, kann sich kaum ein Bild davon machen, wie belastend die letzten Wochen für Spieler und Trainer waren. Respekt“
Thomas Zander, Erster Vorsitzender des FC Speyer 09, sagt: „Wir sind überwältigt und beiden Mannschaften dankbar, dass sie unseren Verein bis hierher geführt haben. Ein besonderer Dank geht an Ralf Gimmy der mit seinem Stab eine herausragende Arbeit, nicht erst in dieser Saison, sondern über die ganze Zeit geleistet hat. Ihm wünschen wir für seine neue Zukunft alles Gute.“
Thomas Cantzler, Vorstand Finanzen freut sich: „Wirklich beeindruckend was hier von allen geleistet wurde, von den Spielern, Trainern und Betreuern. Aber als Finanzchef muss ich auch sagen, dass die Aufstiege in einer extrem schwierigen Zeit kommen. Die aktuelle Situation stellt den Verein vor sehr große organisatorische und vor allem finanztechnische Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Jetzt gilt es auch den Verein aktiv zu unterstützen. Oberliga- und Bezirksligafußball und Mädchenbundesliga gibt es nicht zum Nulltarif. Hier sind alle, die am FC Speyer ein Interesse haben, gefordert die Herausforderung zu stemmen. Hier braucht es vor allem noch mehr Gemeinschaft und Zusammenhalt. Nur dann werden wir finanziell gestärkt und sportlich stark in die Zukunft blicken können.
Feierlichkeiten finden nicht statt
Eigentlich hätte der Verein mit all seinen Mannschaften, von Leistungs- bis Breitensportbereich, allen Grund die tollen Erfolge in diesem Jahr gebührend zu feiern. Nach eingehender hat der Verein aus Verantwortungs- und Fürsorgepflicht gegenüber seinen Mannschaften und Mitgliedern jedoch beschlossen, die Feierlichkeiten ausfallen zu lassen.Thomas Zander erklärt: „Noch haben wir Corona. Die Entscheidung ist uns wahrlich nicht leicht gefallen, zumal es Mannschaften und Verein sich sehr verdient hätten. Aber bei solchen Feiern ist es praktisch unmöglich den nötigen Abstand zu wahren.“ Und Matthias Richter ergänzt: “Wir sind auch für die Gesundheit unserer Mannschaften und Mitgliedern verpflichtet. Die Sportpark-Anlage ist seit März geschlossen, wir können jetzt nicht anfangen das Erreichte über Bord zu werfen und alle zu gefährden. Darüber hinaus haben wir beschlossen, dass der Sportpark in der Zeit vom 6. bis 19. Juli komplett geschlossen bleibt. Wir werden die Zeit nutzen, um Arbeiten in und am Vereinsgelände durchzuführen.“
So sehr die Entscheidung alle Beteiligten schmerzen mag, sie ist aber sicherlich konsequent und vernünftig. Schließlich will man mit gesunden und sportlich fitten Mannschaften in die spannende Saison 2020/2021 starten.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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