Gemischte Gefühle nach knapper Auftaktniederlage
Freuen oder ärgern?
Judo. Freuen oder ärgern? Für die Männermannschaft des Judosportvereins Speyer war nach dem ersten Saisonkampf in der 1. Bundesliga Süd erstmal nicht ganz klar, wie sie reagieren sollten. Mit 6:8 hatten die Pfälzer gegen den JC Rüsselsheim verloren – ein deutlich knapperes Ergebnis als in den allermeisten Kämpfen vergangener Erstliga-Saisons des JSV. Außerdem gingen die Speyerer davon aus, dass sie gegen die Mitaufsteiger Offenbach, Erlangen und Heidelberg / Mannheim die nötigen Punkte holen würden, um den Klassenerhalt zu schaffen. Andererseits wäre mit etwas Glück durchaus mehr drin gewesen für die Gastgeber.
„Ich bin in der Tat etwas zwiegespalten. Unser Ziel war, den Kampf möglichst knapp zu halten – das ist uns gelungen und darauf sind wir stolz. Aber es war tatsächlich mehr drin“, resümierte Teamchef Michael Görgen.Knackpunkt war wohl die Niederlage von Sebastian Schmitt im zweiten Durchgang in der Klasse bis 81 Kilogramm. Gegen Andreas Höhl, der im ersten Durchgang David Riedl bezwungen hatten, ging der junge Speyerer Schmitt in Führung, musste sich aber kurz vor Schluss geschlagen geben. Damit stand 4:6 bei vier verbliebenen Kämpfen, wobei zwei starke ausländische Kämpfer auf Rüsselsheimer Seite zum Einsatz kamen, gegen die die Speyerer nichts ausrichten konnte. Dass Onise Bughadze – wie schon im ersten Durchgang – gewohnt zuverlässig den Punkt im Super-Schwergewicht holte, und JSV-Eigengewächs Luca Bößer bei seinem allerersten Bundesligakampf im abschließenden Duell des Tages mit einem sensationellen Sieg das heimische Publikum begeisterte, änderte alles nichts mehr am Ausgang des Mannschaftskampfes. Trotz Chancen war es den Speyerern nicht gelungen, den knappen Pausenrückstand von 3:4 umzubiegen. Dabei hatte Neuzugang Franz Haettich mit einem Sieg gegen den Briten Frazer Chamberlaian, dem er im ersten Durchgang noch unterlegen war, für Hoffnung gesorgt. Mit entscheidend war aber auch, dass Michel Adam im Auftaktkampf nach der Pause seinen Erfolg aus dem ersten Durchgang gegen Tobias Schirra nicht wiederholen konnte. Allerdings kämpfte Adam, der sich in der Vorbereitung auf die EM befindet, eine Gewichtsklasse höher als sonst gegen den deutschen Meister des vorletzten Jahres in dieser Klasse. „Ich habe versucht, seine körperlichen Vorteile durch meine Beweglichkeit auszugleichen, was mir im ersten Kampf gelungen ist,im zweiten dann nicht mehr. Die Strafen, die ich kassiert habe, gehen in Ordnung und waren teilweise auch meine eigene Schuld“, erklärte Adam nach dem Kampf, den er aufgrund der drei kassierten Strafen abgeben musste. Im ersten Durchgang hatten Andreas Benkert und Bughadze mit schönen Ippon-Würfen den JSV zum zwischenzeitlichen 3:3-Gleichstand verholfen, nachdem Niederlagen von Riedl und Tobias Teucke, anschließend an den Sieg von Adam und die Niederlage von Haettich in den beiden ersten Kämpfen, die Rüsselsheimer in Führung gebracht hatten. Die knappe Pausenführung, die sich im Nachhinein als so wichtig erweisen würde, ging auf das Konto des Spaniers Gar Uriarte, der sich gegen den Speyerer Martin Ludwig durchsetze. „Es hat sich heute gezeigt dass unsere jungen Kämpfer, beispielsweise Luca Bößer, punkten können. Damit können wir zufrieden sein. Die Liga ist furchtbar stark – aber ich denke wir sind auf einem gutem Weg, oben mitzukämpfen“, bilanzierte Mannschaftskapitän Andreas Benkert. ps
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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