Speyerer Frauen verlieren nach knappen Kampfverläufen das Bundesligafinale deutlich
Glücklos im Marathon-Finale
Speyer. Die Frauen des JSV Speyer müssen weiter auf den zweiten Deutschen Meistertitel warten. Bei der Bundesliga-Finalrunde am Samstag in Backnang erreichte das Team mit zwei souveränen Siegen das Finale, musste sich dort aber mit 3:11 den Gastgeberinnen und Titelverteidigerinnen geschlagen geben. Um Backnang zu schlagen, müsse alles passen und dann noch etwas Glück hinzu kommen, hatte Barbara Bandel, eine der beiden JSV-Teamchefinnen vor der Finalrunde gesagt. An diesem Tag hatten die Speyererinnen allerdings überhaupt kein Glück. Es fing schon damit an, dass Nadja Bazynski sich beim Aufwärmen verletzte und nicht kämpfen konnte. Und auch der Verlauf des Finalkampfs machte deutlich, wie ein Duell auf Augenhöhe bei unglücklichem Verlauf in einer hohen Niederlage enden kann.Auch wenn niemand auf Speyerer Seite bestreiten würde, dass Backnang ein würdiger und verdienter Sieger war, so hätte ein knapperes Ergebnis eher dem Kampfverlauf entsprochen. Rund zwei Stunden dauerte es vom Beginn des ersten bis zum Ende des letzten Kampfes. In unglaublichen acht von 14 Kämpfen endete die reguläre Kampfzeit mit einem Gleichstand, so dass die Entscheidung im Golden Score (Verlängerung) fallen musste. Und jeden einzelnen dieser Kämpfe ging zugunsten der Gastgeberinnen aus. Besonders ärgerlich war es für Rebecca Bräuninger, die bis 15 Sekunden vor dem Ende gegen die Backnanger Weltklasseathletin Martyna Trajdos führte, dann aber den Ausgleich hinnehmen und sich in der Verlängerung geschlagen geben musste. Es war aber dennoch eine sehr starke Vorstellung von Bräuninger, die von den Teamchefinnen sehr gelobt wurde, auch für ihren überzeugenden Sieg im zweiten Durchgang gegen Pauline Wulff. Die anderen beiden Punkte im Finale holte Verena Thumm, die trotz starker Gegnerinnen mit der gewohnten Zuverlässigkeit jeweils vorzeitig gewann.
Die Enttäuschung hielt sich am Ende in Grenzen, und die neuen Teamchefinnen Barbara Bandel und Johanna Müller konnten eine positive Bilanz ihrer ersten Saison ziehen. „Natürlich wäre es auch für uns schön gewesen, gleich in der ersten Saison Meister zu werden, aber man braucht ja auch etwas, worauf man aufbauen kann. Und wir sind sehr glücklich mit der Vizemeisterschaft und sehr stolz auf unser Team“, so Johanna Müller. Während in Finale trotz guter Leistungen am Ende nicht das gewünschte Ergebnis zu Buche stand, passte im Viertel- und Halbfinale aus Speyerer Sicht alles. Mit einem perfekten Ergebnis von 14:0 und einer Unterbewertung von 140:0 gewann der JSV das Viertelfinale gegen den Brander TV. Im Halbfinale gab es ein deutliches 11:3 gegen den Nord-Meister Bottrop. Dabei kamen auch einige jungen Kämpferinnen aus dem JSV-Nachwuchs zum Einsatz. Auch das lässt Optimismus für die Zukunft aufkommen. Vielleicht klappt es eben im nächsten Jahr mit dem Titel. „Wir freuen uns jetzt erstmal auf die Winterpause, aber natürlich auch schon auf die nächste Saison“ sagte Johanna Müller abschließend. ps
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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