JSV-Minimalteam unterliegt in München und rutscht von Tabellenplatz eins auf vier ab
Speyerer Frauen mit erster Niederlage
Judo. Der Kampf um die drei Plätze in der Bundesliga-Finalrunde der Frauen ist seit Samstag ein gutes Stück spannender geworden, zum Leidwesen des JSV Speyer, der beim TSV Großhadern die erste Saisonniederlage hinnehmen musste und von ersten auf den vierten Tabellenplatz abrutschte. Mit 5:9 unterlag eine stark dezimierte Speyerer Mannschaft, allerdings gegen einen Gegner, der ebenfalls große Personalprobleme hatte und nur mit acht Kämpferinnen antreten konnte.Der JSV erwischte keinen glücklichen Start und geriet mit 0:4 in Rückstand. Besonders schmerzlich waren die Niederlagen von Samira Bouizgarne gegen die deutlich leichtere Lisa Dollinger und von Geke van den Berg in ihrem ersten Bundesligakampf für Speyer. Auch für Rebecca Bräuninger wäre gegen Olympia-Bronzegewinnerin Laura Vargas Koch eine Sensation drin gewesen – die JSV-Kämpferin ging kurz nach Beginn in Führung und hätte für ihre Wurfaktion nach Meinung vieler auf Speyerer Seite eigentlich Ippon bekommen sollen, aber es gab anstatt des vorzeitigen Sieges nur eine Wazaari-Wertung zur zwischenzeitlichen Führung, die die Favoritin rasch ausgleichen konnten und am Ende musste Bräuninger den Kampf dann aber doch abgeben. „Trotzdem eine grandiose Leistung!“, lobte Teamchefin Barbara Bandel. Aber die Speyererinnen kämpften sich wieder heran, und nach Siegen von Verena Thumm, Selina Dietzer und der zweiten Debütantin auf JSV-Seite, Laura Martinez aus Spanien, durfte beim Halbzeitstand von 3:4 wieder Hoffnung geschöpft werden.
Um die vorgeschriebenen zwei Wechsel zum zweiten Durchgang auszuführen, mussten sich die Teamchefinnen Johanna Müller und Barbara Bandel selbst aufstellen. Müller konnte allerdings verletzungsbedingt nicht kämpfen und gab daher den Punkt kampflos ab. Bandel konnte sich gegen Vargas Koch nicht durchsetzen. Bouizgarne und van den Berg mussten sich ein zweites Mal gegen die jeweils gleiche Gegnerin wie im ersten Durchgang geschlagen geben, und Selina Dietzer unterlag gegen die einzige eingewechselte Kämpferin der Münchnerinnen. Da Großhadern keine zweite Wechseloption hatte, ließen sie die Klasse bis 52 Kilogramm frei, so dass Verena Thumm einen kampflosen Punkt holte. Laura Martinez besiegte dann im abschließenden Kampf die östereichische Meisterin Katharina Tanzer und besiegelte damit zumindest für sich persönlich ein erfolgreiches Debüt im Diensten des JSV Speyer.
„Es gab da schon ein paar umstrittene Entscheidungen, etwa einige Bestrafungen gegen Geke van den Berg, die wir etwas anders gesehen haben, wo der Kampf knapper hätte ausgehen können“, ärgert sich Barbara Bandel. Aber für die Speyerer Frauen heißt es jetzt: Nach vorne schauen und auf Besserung hoffen – und zwar im wörtlichen Sinne. „Wir hoffen, dass einige der Verletzten und Erkrankten bis zum nächsten Kampftag am 30. Juni in Speyer gegen Wiesbaden wieder fit sind, so dass wir dann bei der Aufstellung mehr Optionen haben. Und natürlich hoffen wir auf die Unterstützung unserer Fans beim Heimkampf, um uns zusätzlich zu beflügeln.“ Nur mit einem Sieg gegen Wiesbaden wäre Speyer sich in der Endrunde dabei. Bei einer Niederlage wäre man definitiv raus, im Falle eines Unentschiedens würde es auf das Ergebnis des gleichzeitig stattfindenden Duells zwischen Backnang und Großhadern ankommen. Und immerhin: Die Speyerinnen haben es selbst in der Hand. „Es wird nicht leicht, aber wir können es schaffen“, ist sich Barbara Bandel sicher. ps
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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