100-Euro-Goldmünze „Unesco-Welterbe Dom zu Speyer“ vorgestellt
Der Speyerer Dom ist (mehr als) Gold wert
Speyer. 626,98 Euro ist der Speyerer Dom wert, zumindest in Münzform. Das war der offizielle Kaufpreis der 100-Euro-Goldmünze „Unesco-Welterbe Dom zu Speyer“ die am 6. Oktober im Kaisersaal öffentlich vorgestellt wurde. Der Dom zu Speyer bildet damit den Schlusspunkt der Münzserie „Unesco-Welterbe“ und erstmals seit Bestehen der Serie ist eine Münze bereits bei Erscheinen ausverkauft.
Mit dieser „schlechten Nachricht“ begann die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, Bettina Hagedorn, ihre Ansprache zur Vorstellung der Goldmünze. Sie würdigte den Dom in der Feierstunde als „großartiges Symbol der Einheit, die wir heute besonders benötigen“. Besonders freute sie sich, den an diesem Tag zu Ehrendomherren ernannten Bischof von Chartres, Philippe Christory, eine der beiden Erstprägungen übergeben zu können und damit auch die grenzüberschreitende Bedeutung des Doms zu unterstreichen, der „ein Zeichen des Friedens“ sei. Eine weitere Erstprägung konnte Weihbischof und Dompropst Otto Georgens entgegennehmen. Dieser hatte zuvor die Anwesenden im Namen des Domkapitels begrüßt und die Bedeutung der Münzprägung für den Dom herausgestellt, da damit seiner Bedeutung als Kirche und Denkmal von internationaler Bedeutung Rechnung getragen werde. „Mit großer Freude haben wir Ende Juni des vergangenen Jahres die Nachricht erhalten, dass der Dom als Motiv für eine 100-Euro-Goldmünze der Serie Unesco-Welterbe ausgewählt wurde“, so Weihbischof Georgens. „Noch mehr freuen wir uns, dass diese Münze heute am Jahrestag der 958. Domweihe im Dom zu Speyer vorgestellt wurde.“
Die Schluss- und Dankesworte sprach der Bischof von Speyer Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Er betonte, dass der Dom als Schluss- und Höhepunkt der Münzserie „Unesco-Welterbe“ an der für ihn angemessenen Stelle stehe. „Dieser Dom ist ein Ort der Visionen, der uns zu mehr befähigt, als wir im Moment für möglich halten“, so Bischof Wiesemann. Insbesondere würdigte er die Arbeit des anwesenden Gestalters der Münze, Bodo Broschat, für seine gelungene Darstellung des Doms und seine Leistung, die Charakteristiken der weltweit größten erhaltenen romanischen Kirche auf kleinem Raum treffend dargestellt zu haben. Darüber hinaus dankte Wiesemann allen, die auf die Prägung der Münze hingewirkt hatten.
Musikalisch wurde die Feierstunde von der Dommusik Speyer gestaltet. Die Vokalbesetzung der Capella Spirensis brachte mit Madrigalklängen eine besonders freudige und festliche Stimmung in den Kaisersaal. Zumal während des Stücks „Das Geläut zu Speyer“ von Ludwig Senfl im Hintergrund bereits die Sektkorken für den anschließenden Umtrunk knallten.
Daten und Fakten zur 100-Euro-Goldmünze „Unesco-Welterbe Dom zu Speyer“
(Quelle: Bundesverwaltungsamt)
Die Münze mit geriffeltem Rand hat eine Masse von 15,55 Gramm bei einem Durchmesser von circa 28 Millimeter und besteht aus reinem Feingold (Au 999,9). Ihr Nominalwert beträgt 100 Euro und wird in limitierter Auflage von maximal 175.000 Stück produziert.
Künstler und Medailleur Bodo Broschat aus Berlin fertigte den Entwurf der Münze, deren Bildseite das Profil des Doms mit seinen Türmen, dem Mittelschiff und der Apsis zeigt. Im unteren Viertel der Münze ist das architektonisch herausragende Kreuzgratgewölbe der Hallenkrypta dargestellt. Die Wertseite zeigt einen Adler, den Schriftzug „Bundesrepublik Deutschland", Wertziffer und Wertbezeichnung, die Jahreszahl 2019, die zwölf Europasterne sowie, je nach Prägestätte, das Münzzeichen A für Berlin, D für München, F für Stuttgart, G für Karlsruhe oder J für Hamburg.
Die Bestellfrist für die 100-Euro-Goldmünze ist bereits abgelaufen. Aufgrund der hohen Nachfrage können keine weiteren Bestellungen für diese Münze bei der Offiziellen Verkaufsstelle für Sammlermünzen angenommen werden. Nach dem Ausgabetag am 1. Oktober ist die Münze nur noch im privaten Münzhandel erhältlich. ps
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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