IHK Pfalz appelliert an Regierungspräsidium Karlsruhe
"Hier wurde viel Vertrauen zerstört"
Speyer. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz fordert das Regierungspräsidium Karlsruhe auf, schnellstmöglich alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um die Sanierungsdauer der Salierbrücke bei Speyer zu verkürzen. Die Wirtschaft vor Ort sei von der um ein Jahr verlängerten Vollsperrung teils massiv betroffen. Die IHK Pfalz fordert auch transparente und frühzeitige Information der Öffentlichkeit, um das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen.
„Die Salierbrücke ist für die Unternehmen vor Ort eine wirtschaftliche Lebensader“, so Nicole Rabold, Leiterin des Geschäftsbereichs Infrastruktur und Digitale Wirtschaft der IHK Pfalz. „Die Verlängerung der Bauzeit von zwei auf drei Jahre trifft besonders Händler und Dienstleister hart, die von Laufkundschaft profitieren. Auch die Logistikunternehmen im Industriegebiet Süd stehen vor großen Herausforderungen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe muss nun alles tun, um die Arbeiten zu beschleunigen und sicher zu stellen, dass die beauftragten Bauunternehmen ihre Verträge einhalten.“
Aus Sicht der Wirtschaft sei es entscheidend, dass das Regierungspräsidium Karlsruhe künftig alle unvorhergesehenen Entwicklungen unverzüglich der Stadt und der Öffentlichkeit mitteilt. „Dass sich die Vollsperrung nun bis 2022 verlängert, hat die Unternehmen überrascht“, bemängelt Rabold die bisherige Kommunikationspolitik des Regierungspräsidiums. „Wirtschaft benötigt Planungssicherheit. Hier wurde viel Vertrauen zerstört.“
Die für den 29. Januar um 19 Uhr in der Stadthalle Speyer vorgesehene Bürgerinformationsveranstaltung sei ein Schritt in die richtige Richtung, reiche allerdings nicht aus. „Eine Sanierung dieser Dauer mit massiven Auswirkungen auf die Beteiligten sollte fortwährend offen kommuniziert werden“, so Rabold weiter. Notwendige Änderungen im Sanierungsablauf sollten allen Betroffenen künftig unverzüglich erläutert werden. Nur so könne Verständnis für unvermeidliche Verzögerungen erzielt und kritische Fragen beantwortet werden.
Dabei sollte das Regierungspräsidium Karlsruhe die besondere Bedeutung der Salierbrücke für den regionalen Verkehr, die sich durch die langjährige Sperrung der Hochstraße Süd in Ludwigshafen ergibt, berücksichtigen. Die einzige Umleitungsempfehlung sowohl für die Salierbrücke als auch die Hochstraße Süd ist die Autobahnbrücke A 61 nördlich von Speyer. Diese Verkehrsführung sei jedoch hochgradig störanfällig. ps
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