Bürgerpreis des Landkreises Bad Dürkheim verliehen
Ehrenamtliches Engagement

Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (links) gratulierte dem Badehaisel-Verein zum ersten Platz   | Foto: Kreisverwaltung Bad Dürkheim
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  • Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (links) gratulierte dem Badehaisel-Verein zum ersten Platz
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Bad Dürkheim. Wie in den Vorjahren, wurde auch dieses Jahr der Bürgerpreis 2020 verliehen: Die Stiftung des Landkreises für Kultur, Soziales, Umwelt, Bildung, Unterricht und Erziehung würdigt damit das außerordentliche Engagement von Vereinen, Initiativen und Privatpersonen. Die drei Preisträger waren in diesem Jahr der Badehaisel-Verein aus Wachenheim, das Ehepaar Budde aus Großkarlbach, das die „Lange Nacht des Jazz“ organisiert, und die Initiative Musik und Kultur aus Weisenheim an Sand.
Die Stiftung des Landkreises besteht seit 17 Jahren und konnte schon viele Projekte von Kunstschaffenden, Vereinen oder Schulen fördern: Rund zwei Millionen Euro wurden seit der Gründung ausgeschüttet. Das Vermögen betrug zum Jahresende 2020 rund 4,5 Millionen Euro. „Insbesondere Projekte von und für Kinder und Jugendliche, die Partnerschaftspflege der Schulen mit unseren Partnern in Polen, Saale-Holzland-Kreis und Starnberg und Initiativen im Bereich Naturschutz stehen im Vordergrund unserer Förderung“, sagte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld zu Beginn der Preisverleihung. „Ein sehr reger Austausch der Schulen im Landkreis mit den Partnern in Polen und Starnberg wird von der Stiftung mitfinanziert, damit der Gedanke der Europäischen Einigung insbesondere bei der Jugend vorangebracht wird. Wir hoffen, dass diese Arbeit bald wieder verstärkt aufgenommen werden kann, da uns diese Kontakte aufgrund der Pandemie verwehrt waren. Aber auch Heimatpflege, Förderung von Vereinen und Vereinigungen sind Bestandteile der Unterstützungsarbeit der Stiftung.“
Der Bürgerpreis ist ein fester Bestandteil der Stiftungsarbeit. „Die Würdigung des ehrenamtlichen Einsatzes kann nicht hoch genug angesiedelt werden. Gerade in den letzten Wochen und Monaten haben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte insbesondere in Rheinland-Pfalz gezeigt, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt, Hilfe in Notlagen und Wiederaufbau von zerstörter Infrastruktur, nicht vom Staat alleine, sondern nur mit dem Engagement von freiwilligen Helferinnen und Helfern bewerkstelligt werden kann“, so Ihlenfeld.

Die Preisträger

In diesem Jahr sind 16 Vorschläge bei der Stiftung eingegangen. „Alle Vorschläge waren preiswürdig und wurden ausdrücklich vom Stiftungsvorstand in den Beratungen gelobt. In diesem Jahr haben wir uns dafür entschieden, gerade aus dem Bereich Kunst und Kultur die Preisträger auszusuchen. In den Zeiten, in denen keine Veranstaltungen, keine Vernissagen, keine Theater, Musik- oder Literaturveranstaltungen möglich waren und immer noch eingeschränkt sind, ist es für eine Gesellschaft umso wichtiger, die Kunst- und Kulturschaffenden zu unterstützen“, sagte Ihlenfeld. Der Stiftungsvorstand würdige aber ausdrücklich die vielfältigen Aktivitäten aller Vorgeschlagenen, sei es als Verein, Institution oder als Einzelperson.

3. Platz: Initiative Musik und Kultur (MUK) aus Weisenheim am Sand e.V .

Der Verein wird als tragende Säule der kulturellen und musikalischen Szene bezeichnet. Seit vielen Jahren organisiert der Verein kulturelle Events und unterstützt damit die Künstlerinnen und Künstler der Region. Im für Kunstschaffende schwierigen Jahr 2020 hat der Verein virtuelle Veranstaltungen organisiert, um die zahlreichen Familien, die von Auftritten und Veranstaltungen abhängig sind, zu unterstützen. Auch mit der Grundschule Weisenheim werden Künstler-Workshops durchgeführt und mit dem Erlös aus den Veranstaltungen konnte die Orgelrenovierung der Kirche unterstützt werden. Ihlenfeld: „Der Verein ist vielfältig auf dem kulturellen Parkett aktiv und hat sich auch in der Pandemie als starker Partner der Kunstschaffenden gezeigt.“ Der 3. Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

2. Platz: Ehepaar Budde, Großkarlbach

„In diesem Jahr wird erstmals eine Familie von der Stiftung mit einem Bürgerpreis geehrt“, sagte Ihlenfeld. Die Großkarlbacher Lange Nacht des Jazz ist seit mehreren Jahrzehnten fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders und hat sich seit 1984 aus einem anfänglichen „Jazzfrühschoppen“ zu einer Veranstaltung entwickelt, die jedes Jahr viele Besucherinnen und Besucher anlockt. In mehreren Höfen im Ort und in der protestantischen Kirche spielen gleichzeitig Jazzbands, deren Auftritte große Resonanz finden. „Diese Lange Nacht des Jazz wäre jedoch undenkbar ohne die Vorstellungskraft und das Engagement der Eheleute Ursula und Volker Budde.“ Von Anfang an waren sie Organisatoren und Ideengeber für diese Veranstaltung. Sie haben über all die Jahre die Bands ausgesucht und die Kommunikation zwischen den Hofbesitzern und der Kirche hochgehalten. „Großkarlbach ist über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt geworden und verdankt dies den Eheleuten Ursula und Volker Budde.“ Dieser Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

1. Platz: Verein Badehaisel, Wachenheim

Der Badehaisel-Verein bringt sich seit vierzig Jahren in besonderem Maße aktiv ein. „Ein Verein, der das kulturelle Leben nicht nur in seiner Heimatgemeinde, sondern auch im Landkreis mitgeprägt hat“, so Ihlenfeld. 1983 fand die Eröffnungsveranstaltung in dem bis dahin verfallenen Badehaus am Wachenheimer Weiher statt. Idealistische Jugendliche haben damals das Badehaus mit viel Eigenleistung renoviert, woraus der Badehaisel-Verein hervorging. „Seither hat der Verein ein weit gefächertes Kulturangebot auf die Beine gestellt und ist zu einem Begriff in der Kulturszene geworden. Zirkusvorstellungen, Jazzkonzerte, Theater, Lesungen und klassische Musik wechseln sich ab mit Kindernachmittagen, Filmabenden oder auch Ausstellungen, die den Besucherinnen und Besuchern eindrucksvoll zeigen, dass bezahlbare Kultur auf hohem Niveau möglich ist.“ Diese Qualität kann jedoch nur durch das Engagement von rund 40 aktiven Vereinsmitgliedern aufrechterhalten werden. Auch beim „Kultursommer Rheinland-Pfalz“ ist das Badehaisel regelmäßig dabei. Der 1. Bürgerpreis ist mit einem Betrag von 3.000 Euro dotiert.
Für den musikalischen Rahmen bei der Bürgerpreis-Verleihung sorgte Gitarrist Peter Stahl aus Weisenheim am Sand. Er wurde von der Stiftung des Landkreises im Zuge der „Künstlerförderung in der Coronakrise“ ausgewählt. „Gerade für Künstlerinnen und Künstler bedeutete das letzte Jahr eine enorme Einschränkung. Wir haben dazu aufgerufen, uns Videos ihrer Kunst zu schicken, und haben hierfür eine Förderung der Stiftung ausgeschüttet. Herrn Stahl haben wir aufgrund seines Videos zusätzlich ausgewählt, bei unserem Bürgerpreis aufzutreten“, erklärte Ihlenfeld. ps

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Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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