Erstes Schauspiel der Programmsaison 2021/2021 im Saalbau Neustadt
„Die Streiche des Scapin“
Neustadt. Am Donnerstag, 21. Oktober, um 20 Uhr präsentiert das „Neue Globe Theater“ im Neustadter Saalbau „Die Streiche des Scapin“ - eine Komödie von Moliére über die große Liebe.
Argante und Geronte, zwei reiche und gierige alte Kaufleute aus Neapel, sind auf Geschäftsreise und überlassen ihre beiden Söhne den Dienern zur Aufsicht. Den Söhnen fällt aber nichts Besseres ein, als sich Hals über Kopf zu verlieben: Leandre, Gerontes Sohn, umgarnt die schöne Zerbinette, ein fahrendes Mädchen fraglicher Herkunft. Octave, der Sohn von Argante, heiratet sogar heimlich die liebliche, aber mittellose Hyacinthe, die nur in Begleitung ihrer Amme an der Küste Neapels gestrandet ist. Aber es kommt noch schlimmer! Denn die beiden Väter haben vereinbart, dass der Sohn des einen die Tochter des anderen ehelichen soll! Was tun? Hier kommt Scapin ins Spiel: Der gerissene und schlagfertige Diener von Leandre soll helfen, Geld zu beschaffen, um Zerbinette vom fahrenden Volk loszukaufen. Gleichzeitig hilft er seinem Kollegen Silvestro, Diener des Octave, dessen Probleme in den Griff zu kriegen: Mit Hilfe von allerlei Tricks und Possenspiel werden die beiden Väter um ihr Geld gebracht und am Ende erleben alle eine Überraschung, mit der selbst das Schlitzohr Scapin in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hat! Der Übersetzer des Stücks und langjährige künstlerische Leiter der Bad-Hersfelder-Festspiele, Peter Lotschak, stellt in seiner Bearbeitung diese pralle Komödie überdies in einen historischen Zusammenhang: Er lässt die Truppe Molieres leibhaftig auftreten und vor unseren Augen „Die Streiche des Scapin“ als Theater auf dem Theater zur Aufführung bringen! Ein Stück also auch über die Pannen und Anekdötchen der Theaterschaffenden zu allen Zeiten und ein augenzwinkernder Blick hinter die Kulissen eines fahrenden Theaters.
Die Streiche des Scapin wurde für Molières Truppe zum Kassenschlager und gehört seither zu den meistgespielten Stücken des französischen Theaters. Molière schrieb diese Farce im Stile der Commedia dell“arte zwei Jahre vor seinem Tod, zur Überraschung seiner Kollegen: Er griff darin wieder auf seine ersten Theatererfahrungen mit der Truppe seines italienischen Kollegen Tiberio Fiorilli und dessen Figur des Scaramouche zurück, von dem Moliere selbst sagte, dass er ihn „lange und mit der größten Aufmerksamkeit studiert und ihm alles Schöne und Treffende seiner Aktion zu danken habe“. Es spielen: Rike Joeinig, Petra WolfKilian Löttker, Andreas Erfurth, Alexander Jaschik, Dierk Prawdzik, Kai Frederic Schrickel und Laurenz Wiegand;
Regie Kai Frederic Schrickel; Ausstattung: Hannah Hamburger. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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