Maikammerer Nachbarschaftsnetzwerk
Corona und der Hamstertausch
"Suche 1 x Trockenhefe :-)" hatte ich den Aufruf betitelt. Nachdem Geschäfte, Verwandte und Freunde vor Ort nicht aushelfen konnten, die Sauerteigbrote sich allmählich wiederholten, und meine Geduld, selbst Hefe herzustellen, nicht gegeben war. Also hatte ich formuliert: "Vermutlich immer zu den verkehrten Zeiten in den Märkten unterwegs … nirgendwo Trockenhefe. Hat jemand einen Tipp oder kann selbst ein Tütchen entbehren? Ggf. im Tausch gegen eine Rolle Toi-Papier?"
Lang hat es nicht gedauert, und Bettina Bajer* antwortete: "Hallo, ich kann gerne ein Päckchen abgeben. Kann morgen gegen 11 Uhr übergeben werden." Wie wir unseren Profilen im Maikammerer Nachbarschaftsnetzwerk gegenseitig entnehmen konnten, wohnen wir beide in der gleichen Straße. Gesehen hatten wir uns freilich noch nie. Über das interne Nachrichtensystem erfragte ich Bettinas Hausnummer. Aha, nur 200 Meter entfernt, ein kurzer Weg, ideal, in Corona-Zeiten. Man traf sich vorhin, im Freien, beinahe konspirativ, in jedem Fall aber witzig. Bettina lebt erst seit zwei Jahren in Maikammer. Wir kamen nett ins Gespräch. Und konnten uns ein Foto von der erfolgreichen Tauschaktion nicht verkneifen. Ganz nebenbei haben wir uns noch zum Laufen verabredet, zu zweit, bald, irgendwann.
Info: Natürlich gibt es im Internetzeitalter längst verschiedene digitale Nachbarschaftsnetzwerke. Bewährt hat sich die Plattform www.nebenan.de. Dort gibt es zum Beispiel in Edenkoben und Diedesfeld schon länger Vernetzungen, und Neustadt hat aufgrund seiner Größe gleich mehrere Nachbarschaften. Das Maikammerer Netzwerk wurde erst kürzlich eröffnet, auch Sankt Martin und Kirrweiler gingen tags darauf an den Start. Wer prüfen möchte, ob im eigenen Gebiet bereits eine Nachbarschaft existiert, gibt einfach die entsprechende Postleitzahl ein. Falls ja, kann man sich anmelden und nach erfolgter Adressverifizierung aktiv werden; falls nein, kann man sich registrieren und hoffen, dass irgendwann genügend Interessenten zusammenkommen - oder auch ein wenig nachhelfen, indem man ortsansässige Bekannte einlädt, mitzumachen.
*Bettina ist mit der Veröffentlichung ihres Namens einverstanden. Und hat darüber hinaus ein 21-Gang-Trekking-Damenfahrrad zu verschenken, an dem aber ein wenig gebastelt werden muss.
Autor:Barbara Späth aus Edenkoben | |
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