Doppelausstellung in Haardt: Farbgewaltige Leinwände treffen auf filigrane Zeichnungen
Haardt. Im Rahmen einer Doppelausstellung präsentieren ab dem 7. Oktober die Künstlerin Eva Weinkötz und der Künstler Geroen Sommer unter dem Titel „Solution“ ihre Werke im Café Mandelring, Mandelring 126. Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 7. Oktober, 18 Uhr. Einführende Worte spricht Eva Gentner, die musikalische Gestaltung übernimmt die Sängerin Homaira Mansury, begleitet von Stephan Weinkötz am Flügel und einer Streicher-Combo.
Gereon Sommer ist promovierter Chemiker und seit Jahren der Forschung und Entwicklung verschrieben. Seine künstlerischen Arbeiten sind Ausdruck seiner experimentellen Leidenschaft auf der Leinwand, die er hauptsächlich abstrakt in Acryl umsetzt. Der Künstler zieht Parallelen zwischen dem Experimentieren im Labor und dem malerischen Gestaltungsvorgang. So beschäftigt sich Sommer mit chemischen Alterungsprozessen wie der Oxidation von Metallen und setzt gezielt fluoreszierende Farbmittel ein. Die Dynamik und Veränderbarkeit des Materials durch Zeit, Witterung und Lichteinfall antwortet hier auf die gestische Bewegtheit des Pinselduktus. Vielschichtige, überbordende Farbwelten stehen subtiler Einfachheit und einem feinen Sinn für Details gegenüber. Der Ausstellungstitel „Solution“ spielt auf mehreren Bedeutungsebenen mit dieser Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft.
Eva Weinkötz, Absolventin der Kunstakademie Karlsruhe und der Universität Heidelberg, verschmilzt in ihren Arbeiten ebenfalls zwei heterogene und doch verwandte Disziplinen, indem sie Elemente aus den Bereichen Lyrik und Graphik miteinander kombiniert. Worte und Versfragmente verwendet sie als künstlerisches Material. Zeichnungen werden als poetisches Untersuchungsfeld betrachtet. Ihre „gezeichneten Dichtungen“ bewegen sich an den Grenzen des Sichtbaren. Feine Umrisslinien aus Graphit hinterlassen blühende Spuren auf dem frisch gefallenen Weiß des Papiers. Dezent aufgetragene Perlglanzpigmente und handgefertigte Aquarellfarben lassen Zwischenräume schimmern und bringen die Dinge an ihren Rändern zum Leuchten. Bruchstücke von Beobachtungen, gesplitterte Stillleben und zerstreute Konstellationen verbinden sich zu einer Kartographie der Dingwelt an der Schnittstelle zwischen Zeichnung und visueller Poesie. So betreibt sie ihre eigene Revolution der Zartheit.
Öffnungszeiten: ab dem 8. Oktober, jeweils samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr. mp/red
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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