Hitlergruß gezeigt - „Neustadt bleibt bunt“ hält dagegen
Von Wolfgang Müller
Hambach. Dem Aufruf des parteiübergreifenden Bündnisses „Neustadt bleibt bunt“ sind am Pfingstsamstag ca. 400 Menschen aus Neustadt und Umgebung gefolgt und hoch zum Schloss gezogen. Durch wechselndes Publikum haben dort teilweise 500 Menschen den Reden von Kurt Beck, Martina Horak-Werz, Ulrich Riehm, Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs und Johann Dreyer und der Musik von Martina Gemmar und Chaoze One gelauscht. Alle haben ziemlich klare Worte gegen Querdenker, Freidenker, Rechtsnationale, Rechtsradikale, AfDler, Reichsbürger und sogenannte Weiße gefunden, die alle am liebsten unsere parlamentarische Demokratie abschaffen möchten und aus ganz Deutschland über Pfingsten nach Neustadt gekommen sind, um am Sonntagmorgen Richtung Hambacher Schloß und Kundgebung Dammstraße zu laufen.
Besonderer Respekt gilt den 25 Demokrat*innen, die sich bereits am Anfang dieses Aufmarsches am Viehberg mit einer Sitzblockade und „Neustadt bleibt bunt“-Rufen positioniert haben.
Direkt in der ersten Reihe des Zuges lief der deutschlandweit bekannte Reichsbürger Wolfgang Burkhardt, andere im Zug zeigten sogar den Hitlergruß. Das Presseportal Polizeipräsidium Rheinpfalz vom 20. Mai schrieb: „Gegen einen Versammlungsteilnehmer wurde ein Strafverfahren wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet, nachdem er während des Aufzuges den Hitlergruß gezeigt hatte.“ Paradoxerweise schrien im selben Aufmarsch viele Leute immer wieder „Nazis raus“, obwohl sie selbst mit den Nazis zusammen liefen. Erfreulich scheint, dass mit 500 Leuten nur noch ein kleiner Rest des im Vorfeld angekündigten Demozugs übrig geblieben ist, obwohl diese Gruppierungen bundesweit mobilisiert wurden. Am Pfingstmontag haben nochmals 620 Demokratinnen aus dem Neustadter Umfeld eine Menschenkette vom Hambacher Schloss bis zum Hambacher Rathaus gebildet und darüber einen Staffelstab durchlaufen lassen, der zum Oberbürgermeister auf den Marktplatz gebracht worden ist. Zu sehen waren wiederum unzählige Fahnen „Neustadt bleibt bunt“. Das macht Mut!
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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