Rundgang: Dr.-Welsch-Terrasse wird Teil der Landesgartenschau Neustadt
Neustadt. Als Teil der Landesgartenschau soll die denkmalgeschützte Dr.-Welsch-Terrasse Parkanlage aufgewertet werden. Im Rahmen eines öffentlichen Rundgangs am Montag, 2. September, 17 Uhr, gibt der Geschäftsführer der Landesgartenschau Tobias Dreher einen Einblick in die Geschichte der historischen Parkanlage und erläutert, welche Ziele man mit der Sanierung verfolgt und wie die Anlage bis 2027 aussehen wird.
Hoch über Neustadt gelegen erfreut die Parkanlage „Dr. Welsch-Terrasse“ mit einer grandiosen Aussicht und einer Reihe exotischer Pflanzen in historischer Parkkulisse. Allerdings sieht man der Anlage ihr Alter durchaus an, Wege und Treppen sind sanierungsbedürftig und auch die Bepflanzung ist in die Jahre gekommen.
Ihren Namen verdankt die Parkanlage dem protestantischen Pfarrer Dr. Theodor Welsch, der Ende des 19. Jahrhunderts oberhalb des Kübelwegs mehrere terrassierte Grundstücke erwarb und dort eine kleine, bei den Neustadter Bürgerinnen und Bürgern bald sehr beliebte Zieranlage mit Springbrunnen, Aussichtskanzel
mit Brücke und einem Pavillon in orientalischem Stil errichten ließ. Nach seinem Tod 1910 vermachte Theodor Welsch die Anlage der Stadt Neustadt – Weltkrieg und Inflation bedingten jedoch, dass die Pläne zur Umgestaltung erst 1928 umgesetzt wurden: Mediterrane und exotische Pflanzen bestimmten fortan das Bild, zudem wurde die Anlage an die Wasserversorgung der Nachbargemeinde Haardt angeschlossen. Die Terrassen entwickelten sich in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem beliebten Ausflugsort, 1931 errichtete die Stadt auf einem angrenzenden Grundstück das Gefallenen-Ehrenmal. In späteren Jahren geriet der Park jedoch wieder in Vergessenheit und wurde vernachlässigt. Die heutige Sammlung an Sukkulenten und Exoten, die auf dem Gelände zu bestaunen ist, stammt aus einem Versuch der Wiederbelebung in den 1980er Jahren. Bemerkenswert sind zudem die Kakibaum-Reihe, der amerikanische Amberbaum, die aus Ostasien stammende Bitterorange und die Mammutbäume, die noch aus der ursprünglichen Bepflanzung von Theodor Welsch stammen.
Die Landesgartenschau 2027 bietet nun die Chance, diese denkmalgeschützte Parkanlage aufzuwerten. „Wir wollen die historische Gartenanlage erhalten und zukunftsfähig weiterentwickeln. Im Gartenschaujahr 2027 soll sie als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt werden, danach öffentlich zugänglich sein“, erklärt LGS-Geschäftsführer Tobias Dreher. Ziel sei es, die Wege, Plätze und Treppen zu sanieren, die Bepflanzung mit klimaangepassten Pflanzen zu ergänzen und die Möblierung zu erneuern. Derzeit ist die Planung der Freianlagen ausgeschrieben, die Sanierungsarbeiten sollen voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 beginnen.
Anmeldung
Da die Anzahl der Plätze bei der Führung begrenzt ist, ist eine Anmeldung per Mail an info-lgs@neustadt.eu unbedingt erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei.mp
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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