Patientenforum im Saalbau
Darmgesundheit im Hetzelstift verständlich erklärt
Neustadt. Die Freude darüber, endlich wieder medizinisches Wissen und Hilfestellung auch in Form von Präsenzveranstaltungen an die Patient:innen zu bringen, war beim Patientenforum „Darmgesundheit“ im Neustadter Saalbau am 20. Juli deutlich zu spüren: Das Marienhaus Klinikum Hetzelstift Neustadt hatte dieses Thema als Auftakt seiner aktuellen Vortragsreihe gewählt. Nach einer Begrüßung durch Privatdozent Dr. Christoph Justinger folgten die Zuschauer, die trotz des sehr warmen Wetters für die informativen und laienverständlichen Vorträge erschienen waren, mit großem Interesse den Präsentationen.
Den Auftakt übernahm die Koordinatorin des durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Darmkrebszentrums, Fachärztin Katharina Ruppel, um das ganzheitliche Betreuungskonzept vorzustellen. Dabei beschrieb sie nicht nur das medizinische Vorgehen, sondern betonte auch die Wichtigkeit, immer auf das individuelle persönliche Empfinden der Patient:innen einzugehen und eine genau auf sie abgestimmte Therapie einzuleiten.
Prof. Dr. Stefan Grüne, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 2 (Gastroenterologie) und stellvertretender Leiter des Darmzentrums, erläuterte die Entstehung von Darmkrebs sowie die Möglichkeiten der Koloskopie. „Immer mehr Jüngere sind betroffen“, machte er klar. Dennoch entfalle mehr als die Hälfte der Erstdiagnosen auf über 70-jährige Patienten. Frauen nähmen die Vorsorge bislang ernster als Männer: „Wichtig ist sie aber für alle“, betonte der Darmspezialist, und machte Mut, sich regelmäßig mit Vorsorge zu befassen.
Die Bedeutung für Körper und Seele im Fall einer Erkrankung verdeutlichte ebenfalls Katrin Knaack. Die Landesvorsitzende der ILCO – Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland, der Selbsthilfevereinigung für Stomaträger, informierte mit großem Einsatz über die „Alltagshilfe von Betroffenen für Betroffene“ im Alltag und die gute Zusammenarbeit mit dem Marienhaus Klinikum Hetzelstift Neustadt.
Privatdozent Dr. Christoph Justinger, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Proktologie sowie Leiter des Darmzentrums, erläuterte die Entstehung von Darmkrebs und die umfassenden Therapiemöglichkeiten in einem anschaulichen Vortrag. Der erfahrene Tumorchirurg berichtete über den Darm als „riesiges Organ“ mit Dick- und Dünndarm, aber auch über das minimalinvasive und robotische Operieren mit dem DaVinci-System, was er mit vielen Fotos veranschaulichte. „Nahezu 70.000 Neuerkrankungen gibt es in Deutschland pro Jahr“, hob er hervor. Der Leiter des Darmzentrums erläuterte aber auch den Weg von der gesunden Zelle bis zum Krebs. Aber es gebe eben auch „den Erfolg der Darmspiegelung, bevor es böse wird“, ermutigte er das Publikum, die Möglichkeiten zur Vorsorge wahrzunehmen.
Ergänzend gab es für die Zuhörer:innen die Möglichkeit, allgemeine oder ganz individuelle Fragen zu stellen: Gerade von letzterer Möglichkeit machten viele besonders gern Gebrauch. Am Infostand konnten die Besucher:innen Broschüren mitnehmen, sich aber auch bei Sabine Platen, Fachschwester Onkologie, Tipps zur Ernährung oder Verdauung holen.
Zum nächsten Patientenforum „Long Covid - welche Auswirkungen kann eine Corona-Erkrankung auf unser Herz und andere Organe haben“ lädt der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 1, Kardiologie PD Dr. Hubertus von Korn, ein: Sein Vortrag findet am Mittwoch, 10. August, ab 18 Uhr im großen Saal im Herrenhof (Neustadt-Mußbach, An der Eselshaut 18) statt. Die Zuhörer:innen werden gebeten, einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Bei Fragen zur Veranstaltung steht die Abteilung Kommunikation unter (06321) 859-8030 zur Verfügung. ps
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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