Naturbetrachtungen im Schwarzwald
Wie wirkt Natur auf uns? Wie behandeln wir unsere Mitwelt?
Region. Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Und wir Menschen können vermutlich von Glück sagen, dass sie das nur im Sinne der Blattentfaltung tun. Denn der menschliche Einfluss auf Wandel und Artenvielfalt ist groß – selten zum Vorteil der Natur. Wie reagiert die Natur auf menschliche Störungen? Wie wichtig ist eine intakte Natur für uns selbst? Und ist die Natur noch vor uns zu retten? Solche und ähnliche Fragen können einem aufmerksamen Frischluftliebhaber schon mal durch den Kopf gehen, der vollgestopft mit apokalyptischen Nachrichten durch Natur wandert, die gleichzeitig so verletzlich und so ungerührt erscheint.
Wer gerne tiefer in philosophische und naturwissenschaftliche Beobachtungen und Betrachtungen eintauchen will, kann im Mai die Vorträge im Nationalparkzentrum Ruhestein besuchen – schön auch als Abschluss des Tages nach einem Gang durch den Nationalpark. Jeweils freitags, am 6., 13. und 20. Mai können sich alle Interessierten bei Vorträgen rund um die Vorgänge in der Natur, ihre Wirkung auf uns und unsere Wirkung auf sie verschiedene Denkanstöße abholen. Das wird wohl ohne blaue Flecken ausgehen, aber vielleicht nachhaltig beeindrucken und zum Nachdenken und Handeln anregen.
Wie wirkt Natur?
Wer sich mit der Natur verbunden fühlt und gerne Zeit im Grünen verbringt, hat keinen Zweifel, dass Menschen Natur brauchen. Nur wie genau wir Menschen von der Natur beeinflusst werden, ist oft schwer zu sagen. Die Referenten Prof. Dr. Ulrich Gebhard und Prof. Dr. Armin Lude versuchen, Antworten zu finden – aus philosophischer, psychologischer und erziehungswissenschaftlicher Sicht sowie durch Interpretation von Studienergebnissen. Sie sind beide ausgewiesene Experten und Autoren zu Naturerfahrungen und konnten erstmals für einen gemeinsamen Vortrag mit Diskussion gewonnen werden.Termin: Freitag, 6. Mai, 19 bis 20.30 Uhr, Treffpunkt: Nationalparkzentrum Ruhestein
Das Ende der Evolution – der Mensch und die Vernichtung der Arten
Der Mensch ist zum entscheidenden Evolutionsfaktor geworden, der das gesamte Leben auf unserem Planeten bedroht und damit das Ende der Evolution heraufbeschwört. Durch „Defaunation“ – die Entleerung der Tierwelt – droht eine weltweite biologische Tragödie nie gekannten Ausmaßes. Doch es gibt Auswege aus der Artenkrise. Termin: Freitag, 13. Mai, 19 bis 20.30 Uhr, Treffpunkt: Nationalparkzentrum Ruhestein
Von Eiern und Zigarettenkippen im Vogelnest
Vogelnester sind der Inbegriff der Geborgenheit, tatsächlich stellt die Zeit im Nest aber für viele Vögel den gefährlichsten Abschnitt ihres Lebens dar, der ausgeklügelte Anpassungsstrategien erfordert. Solche Strategien sind Thema dieses Vortrags, in dem es unter anderem um Sperlinge geht, die Zigarettenstummel ins Nest einbauen, sowie um Meisen, die zwölf gleichalte Junge im Nest haben, während die Eule sechs Junge wie die Orgelpfeifen aufzieht. Termin: Freitag, 20. Mai, 19 bis 20.30 Uhr, Treffpunkt: Nationalparkzentrum Ruhestein
Autor:Jo Wagner |
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