Führungen zur Sonderausstellung
Kunst auf dem Küchentisch – Spritzdekorkeramik der 1920er und 1930er Jahre
Viernheim. Gleich vier Termine versprechen einen spannenden Ausstellungsbesuch der aktuellen Sonderausstellung „Kunst auf dem Küchentisch – Spritzdekorkeramik der 1920er und 1930er Jahre“ im städtischen Museum, Berliner Ring 28.
Interessierte können jeweils sonntags am 19. Januar, 16. Februar, 9. März und 6. April bei einer Führung mehr über das Design dieser Zeit und die Herstellungsprozesse erfahren. Beim Termin am 16. Februar gibt es zusätzlich ein Kreativangebot für Erwachsene unter der Leitung von Antje Gräfe. Hierbei geht es um die Technologie der Keramikherstellung. Teilaspekte des Herstellungsprozesses können hierbei selbst nachempfunden werden.
Mitte der 1920er Jahre bestimmten geometrische Formen und leuchtende Farben das Design des Alltagsgeschirrs. Inspiriert durch zeitgenössische Kunstströmungen schufen Keramikfirmen zeitlose Meisterwerke, erschwinglich für jedermann. Die Muster wurden unter Zuhilfenahme von Schablonen im Airbrushverfahren auf die Werkstücke aufgebracht. Über 90 Fabriken in Deutschland produzierten dieses Spritzdekorgeschirr, darunter die Firma Carstens Uffrecht in Viernheims Freundesstadt Haldensleben in Sachsen-Anhalt.
Die Erfolgsstory des abstrakten Spritzdekor endete bereits in den 1930er Jahre mit der von den Nationalsozialisten geforderten und forcierten Hinwendung zum Volkstümlichen.
Ein Großteil der Exponate stammt aus der Sammlung eines Viernheimers, der seine Stücke nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich macht. Die Objekte gehören zum Bereich des täglichen Lebens und variieren von Tortenplatten über Kannen bis hin zu Gebäckdosen. Weitere Ausstellungsobjekte wurden aus dem Fundus eines weiteren Privatsammlers und des Museums im Alten Rathaus Grünstadt bereitgestellt.
Neben der Darstellung des Herstellungsprozesses und der Designgeschichte wird bei der Führung auch die gesellschaftliche Entwicklung vor 100 Jahren in den Fokus genommen. Die Führungen sind jeweils um 15 Uhr und dauern ca. 45 bis 60 Minuten.
Anmeldungen und Rückfragen per E-Mail an: museum@viernheim.de oder telefonisch unter: 06204 988-173 gerne zur Verfügung. Mehr Informationen zu den Kursangeboten des Museums gibt es auch unter www.viernheim.de/museumveranstaltungen.
Die Ausstellung ist noch bis zum Sonntag, 27. April, im Museum donnerstags von 16 bis 18 Uhr, sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung zu besichtigen. Vor Ort lädt eine Mitmachstation zum Ausprobieren der Airbrushtechnik ein. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.