Lebenskunst als Lebenskönnerschaft

Anton Schmitt | Foto: Anton Schmitt

Viernheim. Die Volkshochschule Viernheim bietet am Sonntag, 26. Mai, wieder die kostenfreie Veranstaltung „Sonntags bei Anton“ an. Beim monatlichen philosophischen Austausch treffen sich Interessierte von 11 bis 13 Uhr in der „KulturScheune“, Satonévri-Platz 1, in einem “öffentlichen Forum für freie Meinungsäußerung und kritisches Denken“ zu verschiedenen gemeinsam beschlossenen Themen. Der Eintritt ist frei, es ist eine Anmeldung erforderlich.
Das Thema für den bevorstehenden Termin lautet „Lebenskunst als Lebenskönnerschaft“
Anton Schmitt: „Der Mensch ist das Wesen, das sein Leben führen muss. Will sagen: er ist von Natur aus nicht so festgelegt, dass er von seinen Instinkten und so weiter völlig in seiner Lebensweise vorbestimmt ist.
Das Spektrum an Vorstellungen zur Lebenskunst reicht von unbeschwertem Lebensgenuss, dem französischen Savoir-vivre, über den gelassenen Umgang mit allen Anforderungen und Verwicklungen, die das Leben mit sich bringt, bis hin zu dem Anspruch, das eigene Leben als Kunstwerk zu gestalten. Immer gehören zur Lebenskunst aber die Bereitschaft, die Fähigkeit und der Wille, die eigenen Lebensumstände wahrzunehmen, zu verarbeiten und die Lebensführung im Rahmen der Möglichkeiten persönlich und gezielt zu gestalten. Der Volksmund spricht davon, dass jemand sein eigenes Leben schmiedet beziehungsweise jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Diese Art geistiges “Handwerk„ dient der Verwirklichung, Wahrung und Erfahrbarkeit des Selbst im Sein – eine ständige Herausforderung an die Persönlichkeit mit Wirkung auf den Lebensstil. Heute ist oft von Selbstoptimierung, Work-Life-Balance, Selbstverwirklichung, Downshifting, Authentizität und ähnlichem die Rede. Die Regale im Supermarkt der Meinungen und Gedanken dazu sind unüberschaubar bunt gefüllt. Was sollten wir auswählen? Nun, “das muss ja jede beziehungsweise jeder selber wissen„. Ob uns das Leben damit aber gelingt? Ob wir damit besser miteinander auskommen können, politisch wie privat? Sollte das Nachdenken darüber, wie gut und richtig zu leben sei, Sache von Profis und Spezialisten sein? Nein, es ist die eines jeden, einerlei, wo und wie er sich herumtreibt.“
Diesen und alle möglichen weiteren Fragen und Aspekten werden sich die Teilnehmenden von eigenen Erfahrungen her nähern. Zur Anregung und Nachbesinnung der gemeinsamen Diskussion wird zu Beginn vom Dozenten ein kostenfreies Thesenpapier zur Verfügung gestellt. Die gemeinsame Aussprache und Verständigung über die persönlich vorhandenen Überzeugungen und Einschätzungen zum Thema stehen bei diesem Kurs im Vordergrund. Deshalb braucht es auch keinerlei Voraussetzung, um sich in der Diskussionsrunde einzubringen. Dabei wird Wert auf eine lockere, lebhafte, humorvolle und allgemeinverständliche Gesprächsatmosphäre gelegt, die es auch ermöglicht, einfach mal zuzuhören, ohne selbst etwas zu sagen.
Die Themen der nachfolgenden Foren, immer monatlich jeweils am letzten Sonntag, werden von den Teilnehmenden zuvor gemeinsam bestimmt. Der nächste Termin findet am 30. Juni statt.
Der Dozent Anton Schmitt hat in München an der Hochschule für Philosophie und an der Uni Bonn Philosophie studiert (Schwerpunkte Kant und Hegel). Er war über 30 Jahre wissenschaftlicher Mentor im Dienst der Fernuniversität Hagen, Dozent an verschiedenen Volkshochschulen, Tutor an den Universitäten Karlsruhe, Kaiserslautern und dem Akademischen Colleg/Fernstudienzentrum Schwäbisch Gmünd. Außerdem war er als Lehrbeauftragter für Philosophie an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Geislingen/Nürtingen sowie der TU München tätig.
Für Informationen stehen Horst Stephan von der Volkshochschule Viernheim oder der Dozent Anton Schmitt gerne zur Verfügung. Horst Stephan telefonisch unter: 06204 988401 oder per E-Mail an: Horst.Stephan@Viernheim.de. Anton Schmitt per E-Mail an: Anton.Philosophie@gmail.com oder über die Internetseite www.collegium-philosophicum.de. hät/red

Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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