Zeichen setzen gegen Antisemitismus
Viernheim. Ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus setzt das Theater La Senty Menti mit dem preisgekrönten Theaterstück „All that matters“ („Woraus es ankommt“). Dank der freundlichen Unterstützung der Bürgerstiftung Viernheim und des Lions Clubs Viernheim gastiert das Theater auch in Viernheim. Am Donnerstag, 21. November, sind alle Interessierten ab zehn Jahren eingeladen, in zwei Aufführungen um 9 und um 11 Uhr im Bürgerhaus in die bewegende Geschichte der elfjährigen Vera einzutauchen. Das Stück, das auf den Memoiren „Pearls of Childhood“ von Vera Gissing basiert, zeigt die Ängste, Wünsche und Hoffnungen eines Kindes, das vor den Gräueltaten der Nationalsozialisten nach England flieht.
Zum Theaterstück
„Hoffnung ist wie eine Flamme. In einem Moment ist sie stark, im nächsten ist sie fast erloschen. Aber es bleibt immer ein Funke übrig.“ Es sind poetisch-hoffnungsvolle Erinnerungen wie diese, die uns die elfjährige Vera in ihrem Tagebuch hinterlässt. Sie ist eines von 669 jüdischen Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die Sir Nicholas Winton vor der Ermordung durch die Nazis rettete. Es ist eine glückliche Kindheit in einem kleinen Dorf in der Nähe von Prag. Hier wächst Vera behütet und inmitten ländlicher Idylle auf. Und sie ahnt nichts von den Gräueltaten der Nazis, die Europa zu überziehen beginnen. Doch schließlich wird die Flucht für die jüdische Bevölkerung zur einzigen Überlebenschance. In diesem Moment beschließt ein junger Engländer zu handeln und Veras Eltern treffen eine folgenreiche Entscheidung. Hier beginnt die Reise der kleinen Vera: Mit nichts als einem Köfferchen in der Hand macht sie sich auf den Weg ins Ungewisse. Drei Tage lang fährt sie mit dem Zug quer durch Mitteleuropa bis sie schließlich die britische Hauptstadt London erreicht. Allein in einem fremden Land muss sie sich nun ein neues Leben aufbauen.
Frei nach den Memoiren „Pearls of Childhood“ von Vera Gissing hat das Theater La Senty Menti Episoden aus dem Tagebuch für die Bühne weitergedacht und mit biografischen
Reflexionen der Darstellerin Liora Hilb verflochten. Das Stück erzählt lebendig und einfühlsam von den Ängsten und Wünschen eines Kindes, von der Suche nach Identität und davon, dass der Wille eines Einzelnen den Unterschied macht.
Das Theaterstück kann sowohl als Einzelperson oder aber auch als Schulklasse besucht werden. Für interessierte Schulkassen besteht daher die Möglichkeit, sich als Gruppe anzumelden und das Theaterstück gemeinsam im Rahmen des Unterrichts zu besuchen. Die Theatermacherin stellt den teilnehmenden Klassen ein kurzes pädagogische Begleitheft zur Verfügung und steht nach der Aufführung für Fragen bereit.
Für Anmeldungen und Rückfragen steht das Museumsteam per E-Mail an: museum@viernheim.de oder telefonisch unter: 06204 988-177 zur Verfügung. hät/red
Weitere Informationen:
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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