Gedenkstunde anlässlich der Reichspogromnacht in Viernheim
Viernheim. Der Magistrat der Stadt Viernheim lädt die Bevölkerung zur Gedenkstunde anlässlich der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 ein, die sich in diesem Jahr zum 85. Mal jährt. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 9. November, 18 Uhr, in der Kulturscheune, Wasserstraße 20, statt. Wie in den Jahren zuvor, wird auch die diesjährige Feierstunde mit einem gemeinsamen Glockengeläut aller Viernheimer Kirchen begonnen.
Diesjähriger Gastredner wird Burak Yilmaz aus Duisburg sein, selbstständiger Pädagoge und Autor, Initiator des Projekts "Junge Muslime in Auschwitz" und Leiter der Theatergruppe "Die Blickwandler“, die nach einer gemeinsamen Fahrt nach Auschwitz das Stück „Benjamin und Muhammed“ inszenierten. Anerkennung für sein vielfältiges Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus sowie für eine inklusive Erinnerungskultur erhielt Yilmaz durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in dem Thema Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft, zu dem er das Buch „Ehrensache: Kämpfen gegen Judenhass“ veröffentlichte.
Die Erinnerung an den Holocaust bringt in einer diverser werdenden Gesellschaft viele Fragen und auch Herausforderungen mit sich. In seinem Vortrag „Geschichte, dass sich alle angesprochen fühlen“ wird Yilmaz über Erlebnisse aus der Praxis erzählen und folgende Fragen aufwerfen: „Wie können wir in dieser Diversität einen persönlichen Zugang zur NS-Geschichte herstellen. Wie können wir Geschichte so vermitteln, dass sich alle angesprochen fühlen? Wie kann aus dem Erinnern ein aktiver Impuls für die Gegenwart entstehen? Was bedeutet Erinnern und was hat es mit heute, unserer Gesellschaft und uns persönlich zu tun?“
Die musikalische Umrahmung des Abends übernimmt die Friedrich-Fröbel-Schule. Die Veranstaltung endet vor dem Mahnmal an der Stadtbibliothek mit einer Schweigeminute. Die Gedenkstunde wird vom jüdischen Religions- und Kulturverein Viernheim „Schalom“ und dem Viernheimer Forum der Religionen mitgetragen.
Der Zugang zur Kulturscheune ist sowohl über die Wasserstraße als auch über den Satonévri-Platz möglich. Parkmöglichkeiten befinden sich in der Tiefgarage des Hallenbades.
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.