Aus Alt mach Neu! - Upcycling-Projekt in Viernheim schafft neue Perspektiven
Viernheim. Upcycling liegt im Trend – und das nicht erst seit gestern. Aus der Idee, aus alten Produkten etwas Neues herzustellen, hat sich bereits 2022 ein innovatives Projekt für Frauen in Viernheim entwickelt. Nach der Sommerpause startet Montag, 4. September, 14 Uhr, der nächste kostenlose Upcycling-Kurs wieder im Familienbildungswerk, Weinheimer Straße 44. Der Kurs findet dann regelmäßig montags von 14 bis 16 Uhr ohne Kinderbetreuung und mittwochs von 14 bis 16 Uhr mit Kinderbetreuung statt.
Das Kursangebot steht allen interessierten Frauen offen und zielt gleichzeitig auf die Integrationsstrategie der Stadt Viernheim ab. Denn hier wird Nachhaltigkeit mit der Möglichkeit verknüpft, Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte neue Erfahrungen zu ermöglichen. Die ersten Teilnehmerinnen im letzten Jahr waren zugewanderte Frauen aus verschiedenen Ländern der Welt, die aus alten, gebrauchten Stoffen und Utensilien etwas Neues geschaffen hatten. So bekamen die alte Jeans oder Bettwäsche ein zweites Leben und ganz nebenbei wurde durch die Wiederverwendung der Stoffe auch noch etwas für die Umwelt getan.
Im Vorfeld organisiert und in Kooperation weiter entwickelt wurde das Upcycling-Projekt vom Familienbildungswerk Viernheim, dem städtischen Gleichstellungsbüro und dem Verein Lernmobil Viernheim e.V. „Viele Alleinerziehende oder Migrantinnen erfahren Brüche in ihrer Arbeitsbiographie, weil sie aus den unterschiedlichsten Gründen entweder nicht arbeiten können oder dürfen,“ weiß die städtische Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich. Ziel des Projektes ist es daher, den Frauen Mut zu machen, ihre oft versteckten Potentiale aufzuzeigen und Möglichkeiten zu bieten, wie sie ihre Freizeit anders gestalten können. Gleichzeitig greift die Brundtlandstadt mit dem Upcycling-Projekt unter dem Aspekt der Klima- und Umweltfreundlichkeit sowie Nachhaltigkeit als 1. Partnerkommune der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim auch gezielt die Leitthemen der BUGA 23 auf.
Welche neuen Schätze während des Kurses entstehen, wird individuell mit den Kursteilnehmerinnen entschieden. Es können auch eigene Sachen „geflickt“ oder umfunktioniert werden und beispielsweise aus Bettwäsche Einkaufstaschen genäht werden.
Bereits Ende 2019 – vor Corona – hat die vom Gleichstellungsbüro koordinierte Arbeitsgruppe „Migrantinnen“ das Projekt geplant und musste den Start leider immer wieder verschieben. „In der Zwischenzeit musste eine neue Kursleitung gefunden werden und mit Assad Khalil haben wir einen motivierten und engagierten Schneider aus Syrien. Solange er noch keine Anstellung als Schneider gefunden hat, bringt er den Frauen das Nähen und „Upcyclen“ näher“, freuen sich Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich und Michaela Mann vom Familienbildungswerk und bedanken sich gleichzeitig beim Kursleiter für die ehrenamtliche Durchführung.
Interessierte können sich per E-Mail an: gleichstellungsbuero@viernheim.de oder telefonisch unter: 06204 988-361 anmelden. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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