Spontane Hilfe gefragt:
33 Flüchtlinge aufgenommen
Philippsburg/Waghäusel. Von einem „letztlich erfolgreichen Gewaltakt“, der sich über einen ganzen Tag erstreckte, sprechen Bürgermeister Stefan Martus aus Philippsburg und sein Waghäuseler OB-Kollege Walter Heiler. Überraschend hatten sie 33 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterbringen müssen, weil deren Aufnahme im vorgesehenen Speyer ebenso überraschend wegen Vollbelegung nicht möglich war.
Die Flüchtlinge strandeten schließlich in der Bruhrainhalle in Huttenheim: nach vier Tagen auf der Flucht und Weiterreise, ohne Schlaf, ohne Essen, ohne ordentliche Wasch- und Toiletten-Möglichkeiten, ausgehungert und traumatisiert. Die Kinder weinten, die Erwachsenen zeigten sich völlig erschöpft und brauchten dringend spontane Hilfe. Da die Männer zuhause das Land verteidigen, trafen in Philippsburg-Huttenheim entkräftete Frauen und Kinder ein: 17 Kinder im Alter zwischen acht Monaten und 12 Jahren.
Beide Rathauschefs zollten den sogleich bereitwilligen Helfern einen „Riesenrespekt“, so der Feuerwehr, Polizei, dem Ordnungsamt, dem THW und dem Roten Kreuz. „Unkonventionell haben wir allen Familien ein sicheres Zuhause vermittelt“, so Martus, der eine „hervorragende interkommunale Zusammenarbeit“ bescheinigte.
Heiler selbst hat selbst gut 30 Telefongespräche geführt, um schnelle Lösungen zu finden. Besonders freute er sich über die AWO in Waghäusel, die von sich aus Unterstützung angeboten und Zimmer zur Verfügung gestellt hatte. Zunächst konnten die dringendsten Fälle versorgt werden.
Besonders engagiert ist auch die Flüchtlingshilfe „Waghäusel hilft“, der mehrere Stadträte/Stadträtinnen und eine OB-Kandidatin angehört.
Wer noch weitere Unterkünfte anbieten kann, sollte sich bitte umgehend bei den Stadtverwaltungen melden.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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