Heimatverein unterwegs
Im Turmuhrenmuseum mit vielen Exponaten
Waghäusel-Wiesental. Wohl nur wenige Waghäuseler wissen, dass sich ganz in der Nähe ein überregional einzigartiges Turmuhrenmuseum befindet: im sechs Kilometer entfernten Neulußheim. Im Mittelpunkt des im November 1999 eröffneten Museums im Dachgeschoss eines ehemaligen Schulgebäudes werden die lange Geschichte der Turmuhren und insgesamt der weltweiten Zeitmessung gegenwärtig gemacht. Diese Sehenswürdigkeit besuchte der Heimatverein Wiesental – und ließ sich von den Ausführungen des „Turmuhrenwächters“ und auch von den Tausenden von kleinen und großen Exponaten begeistern.
Gut nachzuvollziehen ist die Turmuhrenentwicklung über die Jahrhunderte an gut 30 funktionsfähigen durchweg imposanten Exemplaren. Die beeindruckende Sammlung reicht von einer weit über 500 Jahre alten Turmuhr mit Spindel und Waag bis zu einer modernen funkgesteuerten Turmuhrenanlage. Grundstock des Museums ist die Sammlung von Norbert Schäfer, der als Sammler und Restaurator begonnen hatte und nunmehr auf ein einmaliges Lebenswerk verweisen kann.
Neben den historischen Turmuhren sind Uhren aus der Welt der Arbeit, so Fabrikuhren, komplette Uhrenanlagen, Zeiterfassungsgeräte und Wächterkontrolluhren, zu besichtigen. Mit Hilfe einiger interessanter Modelle und Nachbauten von sogenannten Elementaruhren, zum Beispiel Feuer-, Wasser- und Sonnenuhren, wird die Geschichte der Zeitmessung von ihren Anfängen an verdeutlicht.
Ein besonderes Unikat ist eine Turmuhr aus Holz, die um 1750 gebaut worden war. Weitere metallene Exponate stammen aus der Zeit zwischen 1700 und 1900. Erste Turmuhren gab es um 1280. Ausgestellt sind auch Sonnenuhren, mit denen die Zeitrechnung begann.
Norbert Schäfer, dessen Kompetenz tief beeindruckte, setzte vor genau 25 Jahren die Idee um, seine erworbenen Turmuhren der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ein Uhrenmuseum einzurichten. Dank vielfältiger Unterstützung gelang es, das Vorhaben zu einem Erfolg zu führen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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