Preisverleihung für die besten Ideen und Businesspläne
Waghäusel mit 120 jungen Existenzgründern, Erfindern und Unternehmer
Waghäusel. Was 120 junge Leute der Johann–Peter-Hebel-Realschule einen Vormittag lang der Öffentlichkeit geboten haben, sei etwas ganz Besonderes, hieß es mehrfach. „Unsere Schule ist die erste in ganz Baden-Württemberg als Best-Practice-Schule prämierte Einrichtung“, verkündete Lehrerin Anja Köhler mit Stolz. So sah es auch Alexander Tomisch, Mitglied des Pädagogischen Beirats des NFTE „Network for Teaching Entrepreneurship“ bei der Preisverleihung. Er sei geradezu fasziniert vom Ideenreichtum, von der Kreativität und der Motivation in Waghäusel.
Die Vorgaben sah er „hervorragend umgesetzt“: Es gehe darum, auf spielerische Art die Wirtschaft zu verstehen lernen. Noch nie habe es in einer Schule eine so große und an Vielfalt beeindruckende Hausmesse gegeben – und das dauerhaft und bereits über viele Jahre hinweg. In anderen Städten und Gemeinden werden so 20 Beteiligte erreicht, in Waghäusel kam die Rekordzahl von 120 zustande.
Mit Erfolg nahmen die Achtklässler der Realschule Waghäusel am fast ganzjährigen Programm „NFTE“ teil. Somit erfolgte die Weichenstellung, dass aus den 120 Schülern clevere Existenzgründer, Erfinder und Unternehmer wurden. Jeder Jugendliche hatte eine eigene Firma zu gründen, die eine Dienstleistung oder ein Produkt herstellt und vertreibt. Doch zur Firmengründung gehören nicht nur der Bau eines Prototyps und nicht nur Marketingmaßnahmen, sondern auch die Erstellung eines eigenen Firmennamens mit Logo und Slogan sowie die Ausarbeitung eines Businessplans. „Unser Ziel ist die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers hinsichtlich seiner eigenen Interessen, Fähigkeiten und Talente“, so Rektorin Silvia Langhans.
In Form einer „Hausmesse“ in der großen bestückten Wagbachhalle präsentierten am Ende des Unterrichtsjahres die Schüler ihre Ideen und Gedanken dazu, ihre Angebote und Businesspläne, die dann von einer 15-köpfigen kompetent besetzten Fachjury bewertet wurde. „Uns ist es ganz schwergefallen, die drei Sieger zu ermitteln“, hieß es überein-stimmend.
An erster Stelle landete Luca Torricelli mit seiner sensationellen Erfindung unter dem Begriff „Powerbike“: ein Fahrrad, das mit einem Ladegerät fürs Handy ausgestattet ist. Platz zwei belegte Niklas Rieser mit seiner Pflanzenaufzucht „Green Easy“ und als Dritte kam Cheyenne Hoffmann mit „Firebottle“ in die Endrunde. Alle drei Sieger durften Gutscheine der Firma Globus entgegennehmen, die bereitwillig die „beispielhafte Schulaktion“ unterstützte.
Zu den 120 durchweg attraktiven Angeboten gehörte die Herstellung von verschiedenen Cremes - mal gegen Körpergeruch, mal gegen blaue (Tinten-)Hände - und auch von begehrtem Lippenbalsam. Zu bewundern waren außerdem zu Hundespielzeug und Schlüsselhalter umgestaltete ausrangierte Tennisbälle. Zu den leckeren Sehenswürdigkeiten zählten die Bio Smoothies. Viel Lob fand die aufgezeigte Möglichkeit der Abfallverwertung.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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