Die hören uns nicht zu
Waldemar Hartmann über die Bundesregierung

Im Gespräch mit Waldemar Hartmann. | Foto: Privat
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Sportjournalisten-Legende Waldemar Hartmann ist für seine klaren Worte bekannt und berüchtigt. Als Gast bei „Stimmt! Der Nachrichten-Talk“ äußerte Hartmann, dass er Klartext heute vor allen Dingen bei Bundeskanzler Olaf Scholz vermisse.
Über den Auftritt des Politikers im Sommerinterview des ZDF sagt Hartmann: „Es geht mir langsam so auf den Wecker, dass sie nicht auf Fragen antworten. Das war hier wieder der Fall. Er gibt die Antwort, die er sich vorgenommen hat – vollkommen egal, welche Frage vorangestellt wird und sie negieren grundsätzlich Zahlen.“
Bei den Zahlen, die Hartmann meinte, handelt es sich in diesem Fall um Umfragewerte. Im Vorfeld des Sommer-Interviews wurden zu verschiedenen Fragestellungen repräsentative Umfragen erhoben. So waren beispielsweise 73 Prozent der Befragten der Meinung, Bundeskanzler Olaf Scholz kann sich in wichtigen politischen Fragen eher nicht durchsetzen. Als Scholz von Moderator Theo Koll danach gefragt wurde , antwortet er kalt, das sei nicht zutreffend.

Dazu sagte Hartmann: „Da kommt eine Zahl mit 73 Prozent. Das ist nicht irgendeine Zahl, die Theo Koll vorliest, sondern das hat Geld gekostet. Da hat eine Agentur gearbeitet und die nimmt er nicht zur Kenntnis. Er hört sie zwar, aber sie passt ihm nicht. Und er hat keine Antwort darauf.“ Diese Art, die der Bundeskanzler da zeigte, hat er nicht alleine, sondern sie herrsche mittlerweile in der Spitzenpolitik – zumindest im Kabinett der Ampel. „Das macht der Habeck genauso wie der Lindner und Özdemir. Alle Umfragen zu Vorschlägen von Özdemir über die Landwirtschaft oder über Lebensmittel sagen 80 Prozent: 'Du, hast du noch alle Latten am Zaun?' Aber er nimmt es nicht zur Kenntnis. Und das ist das Problem, dass die Leute zurecht das Gefühl haben, die hören uns nicht mehr zu.“

Bundeskanzler Scholz hat zwar noch vor seinem Urlaubsantritt angekündigt, jede einzelne gesetzliche Regelung müsste sich zutrauen, in einer Volksabstimmung eine Mehrheit zu finden, doch die Bundespolitik ignoriert den Willen der Menschen.

Waldemar Hartmann ist so aufgebracht, dass er nochmals mit der kompletten Regierungsmannschaft abrechnet: „Das Problem ist, wir reden über Habeck und über Scholz. In dieser ganzen Truppe sitzen ja hauptsächlich Luschen. Entschuldige, wenn ich das so sage. Wenn ich das mit einer Fußballmannschaft vergleiche, da kannst du zwei mitziehen, wenn die mal einen schlechten Tag haben, aber du kannst von elf nicht acht mitziehen. So sieht das im Kabinett aus.“

Zur Frauenquote der SPD in der Bundesregierung sagt Hartmann: „Das ist doch ein Debakel. Frau Lambrecht kam dort hin, weil sie in der SPD und eine Frau war. Es war scheiß egal, welche Qualifikation sie hatte. Das ist das Problem!“ Nur für den neu eingewechselten Bundesverteidigungsminister hatte Hartmann positive Worte übrig.

Für die Bundesregierung beginnt nach der Sommerpause die zweite Halbzeit ihrer Amtszeit. Mal sehen, wie häufig die Bundesregierung noch auswechselt. Für Waldemar Hartmann ist völlig klar, das ist bitter nötig, aber bitte keine Luschen.

Autor:

Axel Fischer aus Karlsruhe

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