Verunreinigung im Baggersee
Wartungsfehler im Kieswerk?
Weingarten. Samstag vor einer Woche wurde am Weingartner Baggersee eine Verunreinigung mit einem „ölartigen Schleier“ auf einer Fläche von rund 5.000 Quadratmetern festgestellt - durch ein Mitglied des Anglervereins im rückwärtigen Bereich des Kieswerks.
Nach Rücksprache mit dem Anglerverein und dem zuständigen Polizeirevier wurde gegen 17 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Mit insgesamt 25 Wehrleuten der Feuerwehr Weingarten und der Wehr aus Bruchsal wurden rund 150 laufende Meter Ölsperre errichtet. Zusätzlich wurden ca. 500qm Öl-Saug-Vlies ausgelegt. Hierbei handelt es sich um Tücher, die der Feuerwehr von einer Ölpipeline-Firma zur Verfügung gestellt wurden. Normalerweise gehört solches Equipment nicht zur Standardausstattung bei der Feuerwehr. Mithilfe des zur Verfügung gestellten Materials konnten die Einsatzkräfte aber glücklicherweise schnell und adäquat reagieren. Die Vlies-Tücher sind dafür entwickelt worden, Öl aufzusaugen und einzuschließen, Wasser bleibt draußen. „In erster Linie ging es darum, den Schaden an unserem artenreichen Baggersee, so weit es geht, zu begrenzen“, sagt Bürgermeister Eric Bänziger. „Durch das bedachte und schnelle Einschreiten unserer Wehr mit der Ölsperre konnten wir hoffentlich schlimmeres verhindern.
Die Ursachenforschung begann noch am selben Tag. Bei der "Mineralix Sand und Kies GmbH" im Kieswerk wurde bei einem ersten Rundgang kein Leck entdeckt. Es wurden Proben aus dem See entnommen, welche im Auftrag der Gemeinde Weingarten untersucht werden sollten, um die eindeutige Ursache ausfindig zu machen. Im Nachgang stellte sich heraus, dass es bereits am vergangenen Mittwoch bei Wartungsarbeiten zu einem Vorfall mit ausgetretenem Hydrauliköl gekommen war.
Nach einigen Tagen können die Tücher von der Feuerwehr dann abgetragen und entsorgt werden. Am frühen Samstagabend waren neben der Feuerwehr auch Bürgermeister Eric Bänziger und eine Vertreterin des Umweltamts des Landkreis Karlsruhe zur Begutachtung vor Ort. Außerdem wurden der Grundwasserschutz und der Landesfischereiverband informiert.
Ursache
Die für das Kieswerkverantwortliche Firma "Mineralix Sand und Kies GmbH" war am Samstagabend zu einer gemeinsamen Begehung mit der Feuerwehr vor Ort. Nach Begutachtungunter anderem von Greifbagger, Förderbandanlage, Werk und Baumaschinen bestand kein Grund zu der Annahme, dass die Ursache der Wasserverunreinigung mit dem Kieswerk in Zusammenhang steht. Es konnte keine Leckage entdeckt werden. Ein Vorfall, der sich bereits in der vergangenen Woche ereignete, konnte nun aber als offenbare Ursache für die Verunreinigung identifiziert werden. Die "Mineralix GmbH" teilte dazu mit: „Bei einer stattgefundenen Befragung aller Mitarbeiter ergab sich leider, dass es am vergangenen Mittwoch, 6. Mai, zu einem Austritt an Hydrauliköl bei einem Lagerwechsel an einer Siebmaschine kam. Gemäß Auskunft der Mitarbeiter handelte es sich um deutlich weniger als 10 Liter. Dies hat die Betriebsleitung anhand des Verbrauchs an neuem Öl und der Gesamtmenge, die der Vorratsbehälter fasst, verifiziert und trägt diese Angabe mit.“
Folgen
In Zusammenhang mit der Wasserverunreinigung werden dennoch die gefundenen Fischkadaver analysiert. Dies wird von der Polizei, Abteilung Gewerbe und Umwelt veranlasst. Hierbei handelt es sichum karpfenartige Fische, die offenbar an den Folgen der Wasserverunreinigung verendet sind.
www.weingarten-baden.de
Autor:Jo Wagner |
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