Feuerwehr Winnweiler: Übergabe des neuen Tanklöschfahrzeuges - TLF 4000
Winnweiler. Am Freitag, 2. Februar, fand die offizielle Übergabe des TLF 4000 in der Feuerwehr Winnweiler statt.
Neben vielen Feuerwehrangehörigen aus der Verbandsgemeinde Winnweiler, waren auch zahlreiche Gäste umliegender Verbandsgemeindefeuerwehren und aus der Politik zugegen.
Bürgermeister Rudolf Jacob begrüßte die Gäste und erläuterte auch, dass das Fahrzeug im Rahmen der vor circa sieben Jahren verabschiedeten Bedarfs- und Entwicklungsplanung beschafft wurde. Es ersetzt das bisherige TLF 24/50, welches 27 Jahre treue Dienste geleistet hat und nun veräußert wird. Für das neue Fahrzeug wurde bereits vor sieben Jahren ein Zuschussantrag in Höhe von 93.000 Euro beim Land gestellt, auf dessen Auszahlung noch gewartet wird. Ebenso wird der Donnersbergkreis aufgrund der überregionalen Bedeutung des Fahrzeuges einen Zuschuss von circa 93.000 Euro gewähren. Beide Zuschüsse werden etwa ein gutes Drittel der Projektkosten decken, welche sich auf 452.000 Euro für das Fahrzeug selbst sowie circa 50.000 Euro für die Beladung belaufen. Nach der Ausschreibung hatte die Firma Rosenbauer den Zuschlag erhalten, welche ein auf die Ausschreibung passendes Vorführfahrzeug anbieten konnte, was den Kaufpreis deutlich senkte.
Der erste Beigeordnete des Donnersbergkreises Ernst-Ludwig Huy richtete ebenfalls Grußwort an die Anwesenden.
Wehrleiter Füllert erläuterte in erster Linie die einsatztaktische Bedeutung des Fahrzeuges. Es dient zunächst als Erstangriffsfahrzeug bei den in der Häufigkeit stark gestiegenen Vegetationsbränden. Mit Hilfe des aus der Fahrerkabine steuerbaren Dachwasserwerfers, kann eine schnelle und vor allem für das Personal sichere Brandbekämpfung im Fahrbetrieb aufgenommen werden. Eine Bodensprühanlage, Geländefahrgestell sowie weitere Ausrüstung für die Vegetationsbrandbekämpfung komplettieren die Fähigkeiten für diesen Einsatzzweck. Als Löschmittel stehen 4000 Liter Wasser sowie 500 Liter umweltverträgliches Schaummittel und Kleinlöschgeräte mit Sonderlöschmittel zur Verfügung.
Das TLF ist jedoch nach dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) auch das bedeutendste Fahrzeug bei Hilfeleistungseinsätze, wie beispielsweise Verkehrsunfällen. Bei diesen Einsätzen erfüllt es neben Unterstützungsaufgaben insbesondere die der Sicherungsmaßnahmen. Daher wurde auch bspw. das Heck vollständig mit einer Warnschraffur versehen, eine Heckwarneinrichtung eingebaut sowie der Lichtmast mit LED-Blaulichtern versehen, um eine maximale Warnwirkung zu entfalten. Gerade auf der Autobahn hat dies eine herausragende Bedeutung. Ferner können mit Hilfe von medizinischer Ausstattung, in Form eines Rettungsrucksackes und einer weiteren Tasche für Lagen mit einer größeren Verletztenanzahl, Patienten vor Eintreffen des Rettungsdienstes oder parallel dazu versorgt werden. Eine Rettungsplattform ermöglicht das Arbeiten an Lkw, zahlreiche Werkzeuge – wie eine Säbelsäge und ein Akku-Schere-Spreizer-Kombigerät befähigen das Fahrzeug dazu bei Verkehrsunfällen zu unterstützen oder auch Erstmaßnahmen durchzuführen.
Schließlich ist das Fahrzeug jedoch auch das zweite Löschfahrzeug im Löschzug und stellt die Hauptsäule der Wasserversorgung sicher. Neben dem mitgeführten Löschmittel, welches infrastrukturunabhängig zur Verfügung steht, ist auch die leistungsstarke Pumpe, mit einer Nennförderleistung von 3000 Liter pro Minute bei zehn bar ein wichtiger Faktor. Sowohl bei der Versorgung der Drehleiter wie auch bei der Brandbekämpfung von Großbränden, beispielsweise im Industriesektor, ist diese Wasserleistung vonnöten.
Mit Hilfe von Atemschutzgeräten, einer Wärmebildkamera und weiteren Einsatzmitteln, kann das Fahrzeug entsprechend bei Brandeinsätzen agieren. Sofern weiteres Personal und Atemschutzgeräte zugeführt werden, kann es auch eigenständig, beispielsweise im Falle von Paralleleinsätzen, bei Gebäudebränden eingesetzt werden.
In jedem Fall steigert das Fahrzeug die Schlagkraft und das Fähigkeitsprofil, bei höherer Effizienz und Sicherheit. Damit kann auch der originäre Grundauftrag des Fahrzeuges, die Bürgerinnen und Bürger zu schützen, bestmöglich erfüllt werden.
Nach den kurz gehaltenen Ansprachen übergaben die Vertreter der Industrie, Markus Frenzel von der Firma Rosenbauer und Dominik Pohl von der Firma Massong Bürgermeister Jacob sowie den Verantwortlichen der Wehr den symbolischen Schlüssel. Im Anschluss konnten alle Anwesenden das Fahrzeug besichtigen sowie einen kleinen Imbiss zu sich nehmen. Der Abend klang mit zwanglosem Austausch aus.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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