Jahresbericht der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Winnweiler
Rekordjahr 2019
Winnweiler. Für die Feuerwehr der VG Winnweiler war 2019 mit 245 Einsätzen ein weiteres Rekordjahr. Nachdem bereits 2018 erstmals die zweihunderter Marke bei Einsätzen überschritten wurde, mussten die Wehren im Folgejahr nochmals etwa zwanzig Mal öfter ausrücken.
Die Hauptgründe für die hohen Einsatzzahlen lagen hauptsächlich bei der starken Zunahme von Vegetationsbränden in den Sommermonaten sowie Unwetterszenarien.
Im Juli rückten die Feuerwehren der VG Winnweiler mitunter täglich oder gar mehrmals am Tag zu Wald- und Flächenbränden aus. In diesem Zuge hat sich auch das neue vom Donnersbergkreis beschaffte Wechselladerfahrzeug mit einem 10.000 Liter Wasserbehälter bewährt, welches auch oft überregional eingesetzt wurde. Mit fast 30 gemeldeten Vegetationsbränden ist diese Einsatzart in den letzten zwei Jahren rasant gestiegen. Vor 2018 waren die Einsatzzahlen für dieses Meldebild im einstelligen Bereich.
Ebenso schlugen auch wieder Unwettereinsätze zu Buche. Herausragend war hier ein Gewitterereignis, welches im August mit einer sogenannten Superzelle insbesondere die Ortsgemeinden Winnweiler, Imsbach und weitere Teile des VG-Gebietes traf. Neben umgestürzten Bäumen und überschwemmten Gebäuden, musste die Evakuierung eines Jugendzeltlagers im Langenthal bewältigt werden.
Der größte Gebäudebrand in der VG Winnweiler im Jahr 2019 musste im Mai auf dem Heuberg bekämpft werden. Hier brannte ein landwirtschaftliches Anwesen. Neben Kräften nahezu aller Feuerwehreinheiten der VG Winnweiler, waren auch Einheiten der Wehren Enkenbach-Alsenborn, Rockenhausen, des DRK, des THW und der US-Feuerwehr im Einsatz. Insgesamt wurde das Schadenszenario über zwei Tage hinweg von etwa 100 Einsatzkräften bewältigt.
Fortgesetzt hat sich auch die folgerichtige Entwicklung, dass die Feuerwehren in der Gefahrenabwehr über die Verbandsgemeinde- und Kreisgrenzen hinaus stärker zusammenarbeiten. So wurden nicht nur Einheiten von anderen Gebietskörperschaften, mitunter aufgrund durchdachter Aufnahme in die Erstalarmierung, schnell und zielgerichtet bei Einsätzen in der VG Winnweiler hinzugezogen, auch umgekehrt waren die Feuerwehren der VG Winnweiler häufig überregional im Einsatz. Besonders gefordert waren diesbezüglich die Drohneneinheit, das Wechselladerfahrzeug mit dem Wasserbehälter und das Umweltlöschfahrzeug, welches unter anderem auch im Stadtgebiet Kaiserslautern häufig zum Einsatz kam.
Ansonsten war eine hohe Auslastung hinsichtlich Verkehrsunfällen gegeben. Neben der A 63 waren die B 48 und L 401 Unfallschwerpunkt. Neben diesen Einsätzen stellten vor allem Notfalltüröffnungen und Unterstützungen für den Rettungsdienst beständig Einsatzbilder dar.
Im Jahre 2019 hat sich weiter bei einer Vielzahl von Einsatzszenarien die Notwendigkeit fundierter Konzepte und Einsatzvorplanungen erwiesen. Insbesondere wurde jedoch auch nochmals deutlich, dass ein hoher Ausbildungsstand der Wehrangehörigen unabdingbar ist. Dieser wurde durch Fortbildungen und Übungen entsprechend gesichert. Gerade auch das taktische Zusammenwirken muss in Großübungen, welche möglichst realistisch ausgestaltet werden, beübt und verifiziert werden. Solche Übungen wurden im vergangenen Jahr u.a. an der Siloanlage in Börrstadt, in einer Dachdeckerei in Imsbach, auf dem Wingertsweilerhof und auf der Neumühle in Münchweiler durchgeführt. Ebenso wurde bei einer nächtlichen Bahntunnelübung in Imsweiler mitgewirkt.
Das immer komplexer und dynamischer werdende Tätigkeitsfeld der Feuerwehren bedarf einem angepassten und fortlaufenden Aus- und Fortbildungskonzept, welches mittlerweile immer mehr das Spannungsfeld zwischen dem ehrenamtlich leistbaren und der erforderlichen Sicherheit meistern muss. Neben praktischen Übungen wurden daher auch Seminare und vor allem im Führungsbereich Workshops durchgeführt.
Erstmalig trat 2019 auch eine Feuerwehrangehörige ein freiwilliges soziales Jahr in der Feuerwehr VG Winnweiler an und unterstützte die Gerätewartung, aber auch im besonderen Maße den organisatorischen Bereich. Zu letzterem gehören Öffentlichkeitsarbeit, Brandschutzaufklärung, Nachwuchsgewinnung sowie Alarm- und Einsatzplanung und Ausbildung.
Da aufgrund von stetig steigenden Einsätzen und umfassender werdenden Wartungstätigkeiten, welche auch engmaschige Dokumentation einschließen, die Ehrenamtlichen immer mehr an die Grenze gebracht werden, wurde im letzten Quartal die Einstellung eines weiteren hauptamtlichen Gerätewartes, welcher auch über entsprechende Einsatzqualifikation verfügt, durch die Gremien beschlossen. Dieser nahm am ersten Tag diesen Jahres seinen Dienst auf.
Mit drei hauptamtlichen Kräften, zwei Gerätewarten und einem Wehrleiter, ist die Feuerwehr VG Winnweiler leistungs- und zukunftsfähig aufgestellt. Vor allem kann jedoch das Ehrenamt entlastet werden und sich auf Einsatz- und Ausbildungstätigkeiten konzentrieren. Die Anzahl der Feuerwehrangehörigen ist 2019 leicht auf 267 gestiegen. Dem flächendeckend funktionierenden System Feuerwehr ist es zu verdanken, dass auch 2019 in der VG Winnweiler in etwa 95% der notwendigen Fälle, die Hilfsfrist von acht Minuten bis zum Eintreffen der Feuerwehr erfüllt werden konnte. Dieser Erreichungsgrad liegt deutlich über den geforderten Mindestwerten. ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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