25 Jahre Bahnstrecke Winden-Weißenburg
Jubiläumsfeier
SÜW. Die grenzüberschreitende Bahnverbindung zwischen Winden und Weißenburg wurde vor 25 Jahren wieder aufgenommen. Die 18 Kilometer lange Strecke verbindet die Südpfalz mit dem Elsass. Sie beginnt zwar auf Germersheimer Kreisgebiet, läuft aber hauptsächlich durch den Landkreis Südliche Weinstraße. SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt hat heute an den Feierlichkeiten zum Jubiläum in Weißenburg teilgenommen. Angereist ist er, wie viele Gäste aus Deutschland und Frankreich, mit der Bahn. Der ÖPNV-Referent der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, Lothar Zimmermann, hat ihn begleitet.
Der Landrat betont: „Den Wert nachbarschaftlicher Kooperation, von friedlichem Miteinander und grenzüberschreitrender Infrastruktur schätzen wir hoch. In Zeiten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind wir besonders dankbar, dass in unserer Grenzregion Frieden herrscht.“ Er fügt hin: „Dies war und ist beileibe keine Selbstverständlichkeit. Engagierte haben sich in jüngerer Vergangenheit beharrlich und weitsichtig für die Integration in Europa, besonders zwischen Deutschland und Frankreich, eingesetzt.“ Konkret und im wahrsten Wortsinne erfahrbar sei dieser Einsatz für das grenzüberschreitende Miteinander vor einem Vierteljahrhundert durch die Reaktivierung der Bahnstrecke geworden.
Der Landrat erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass der damalige Staatsvertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der Région Alsace zur Wiederinbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Winden-Wissembourg 1995, zwei Jahre vor dem ersten Zug auf der Schiene, in der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße unterschrieben wurde. Der damalige Landrat Gerhard Weber war Gastgeber, als Verkehrsminister Rainer Brüderle für das Land Rheinland-Pfalz und Jean Waline für die Région Alsace im Kreishaus die Vereinbarung zur Reaktivierung unterzeichneten.
Bei der heutigen Jubiläumsfeier blickte Werner Schreiner zurück. Er ist Beauftragter der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Auf sein persönliches Engagement und seine Expertise geht der Erfolg der Reaktivierung in wesentlichen Teilen zurück. Bürgermeisterin Sandra Fischer-Junck hatte die Gäste aus nah und fern zuvor herzlich in Weißenburg begrüßt. Die Firma Alstom informierte zum „Régiolis transfrontalier“, einem Zug, der auf deutscher und französischer Seite fahren wird und derzeit entwickelt wird. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Jean Rottner, Präsident der Region Grand Est, zeigten für die deutsche und die französische Seite Perspektiven für die zukünftige Erneuerung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs auf.
Landrat Dietmar Seefeldt betont im Anschluss an die Feier: „Die noch vor uns liegenden Aufgaben hin zu einem Netz grenzüberschreitender Bahnstrecken sind herausfordernd, aber lohnenswert. Denn hier zeigt sich gelebte europäische Integration. Wir werden uns weiter einsetzen, damit auch wir zum Wohle nachfolgender Generationen die Weichen richtig stellen für Frieden in Europa.“ kv
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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