HBG-Mutter teilt ihre Migrationsgeschichte

Interkulturelle Grenzerfahrungen

Bruchsal (Hanna Pallesche). Anfang Februar hatten die Englisch-Leistungskurse des HBG Bruchsal von Frau Chapman und Herrn Ziegler die Ehre, sich einen Vortrag von Françoise Grohmann anzuhören, der Mutter unserer Mitschülerin Lisa. Passend zum Schwerpunktthema unseres Abiturs „On the move – Cross-cultural encounters“ handelte der Vortrag von Frau Grohmanns Migrationsweg, ihren Erfahrungen in verschiedenen Ländern und ihren unterschiedlichen Lebenssituationen.
Françoise Grohmann musste aus Ruanda fliehen, studierte vorübergehend in Kenia, floh nach Norwegen und entschied sich dann, in Deutschland zu leben. Unser Horizont wurde erweitert durch spannende neue Informationen und Erkenntnisse. Wir waren emotional sehr berührt von den Erzählungen über ihre Ängste, ihre Lebenssituationen und die Herausforderungen, denen sich Françoise Grohmann stellen musste. Sie gab uns Einblicke in ihre Zeit in Afrika, zeigte uns beispielsweise ihr Zeugnis von der Universität, erzählte uns von ihrer Familie und brachte uns Gegenstände wie ihre Reisepässe oder andere Dokumente mit, um den Weg ihrer Migration besser nachvollziehen zu können. Wir sind noch immer zutiefst beeindruckt, wie viele Sprachen sie in solch einer kurzen Zeit erlernen konnte.
Während des Vortrags klärte sie uns auf über Erfahrungen, die sie auf ihrem langen Weg besonders geprägt haben. Eine davon lautete: „You have to know your rights!“ Diese Erkenntnis prägte sie ihr Leben lang. Sie berichtete von Situationen, in denen sie fälschlicherweise aufgehalten wurde, beispielsweise an der Grenze oder am Flughafen, obwohl alle Reisedokumente vollständig waren, jedoch von Grenzbeamten zu Unrecht nicht anerkannt wurden. Daher war ihr eindringlicher Appell an uns, immer unsere Rechte zu kennen und sie auch einzufordern.
Am Ende des Vortrags beantwortete Frau Grohmann unsere Fragen und ging dabei auch auf aktuelle politische Themen ein, beispielsweise die Migrationspolitik. Wir sind ihr sehr dankbar dafür, dass sie ihre persönliche Geschichte mit uns geteilt hat, und möchten uns nochmal für den Besuch bedanken!