Sausenheimer Wellpappe reißt Verwaltungsgebäude ab - Bald rücken wieder Baumaschinen an
Von Cynthia Schröer
Grünstadt-Sausenheim. Wo einst das Verwaltungsgebäude der Firma Sausenheimer Wellpappe im Stadtteil Sausenheim in Grünstadt nördlich der Landstraße 453 stand, ist nur noch ebenerdiger Sand zu sehen. Das Gebäude wurde vor kurzem abgerissen. Was geschieht nun mit dem Gelände? Und wo werden die Mitarbeiter ihre Büro-Aufgaben erledigen? Prokurist Detlev Wessel schafft im Gespräch mit Wochenblatt-Redakteurin Cynthia Schröer Klarheit - und verrät auch, warum dort demnächst wieder Baumaschinen anrücken.
Jeden Tag fährt permanent Lkw hin und her
Das abgerissene Verwaltungsgebäude wurde in den 60er-Jahren gebaut und war einfach zu alt und eine Sanierung zu teuer, berichtet Wessel. Ursprünglich hatte sich die Firma 1939 im südlichen Bereich der L 453 angesiedelt, dann den Bereich nördlich der Landstraße für sich erschlossen. Zunächst mit dem – jetzt abgerissenen – Verwaltungsgebäude, dann mit dem Ausbau der Produktion und einem dort angeschlossenen Bürogebäude. Der „alte“ Werksbereich wurde dabei und wird auch heute als Fertigwarenlager genutzt.
"Jüngster Status war, dass wir jeden Tag mehrere Hundert Paletten mit Fertigware in unser ,altes' Lager überführen mussten, um dort die Lagerhaltung für unsere ,Just-in-time'-Kunden zu realisieren", erinnert sich Wessel. Dazu fuhr ein Lkw jeden Tag permanent von der Produktion in das Lager. "Das hatte zuletzt ein Ausmaß angenommen, das kaum noch zu handhaben war."
Brücke entlastet Mitarbeiter
Deshalb hat die Firma im vergangenen Jahr eine Überladebrücke gebaut. "Nun wird die Fertigware kontinuierlich und automatisch von der Produktion ins Lager überführt, ohne ständigen Lkw-Verkehr und ohne ständiges, zeitaufwendiges Be- und Entladen", nennt Wessel Vorteile dieser Lösung. Auch hätten sich dadurch die betrieblichen Abläufe und die Lagerstruktur verbessert und die Mitarbeiter in den Lager- und Versandbereichen würden entlastet.
Doch warum genau musste das alte Verwaltungsgebäude aus den 60-er Jahren weg? "Das wurde nicht mehr benötigt", sagt Wessel klipp und klar. "Zur Optimierung der Betriebsorganisation und Konsolidierung unserer Büros hatten wir bereits vor einigen Jahren unser anderes Bürogebäude so umstrukturiert, dass alle Abteilungen in einem Gebäude zusammengefasst werden konnten." Außerdem hätte das Verwaltungsgebäude energietechnisch und strukturell erneuert und saniert werden müssen, um es weiterhin nutzen zu können. Das wäre teuer geworden.
Neue Lagerhalle und Maschine geplant
Also wurde das Gebäude abgerissen. Jetzt wird dort eine weitere Lagerhalle gebaut. Sausenheimer Wellpappe will ihre Produktions- und Lagerkapazitäten erhöhen. Dafür soll die Wellpappenanlage modernisiert und eine zusätzliche Verarbeitungsmaschine installiert werden. Diese verarbeitet – wie die übrigen Verarbeitungsmaschinen auch – die Wellpappenbogen, die mit der Wellpappenanlage erzeugt werden, zu bedruckten Wellpappen-Verpackungen.
Alle Maßnahmen sollen in diesem Jahr umgesetzt werden und kosten inklusive Abriss des Verwaltungsgebäudes laut Wessel rund neun Millionen Euro. Weitere Straßensperrungen sind nicht mehr geplant, versichert Wessel. Die Produktion im Unternehmen läuft für die 190 Mitarbeiter wie gehabt weiter.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.