Neujahrsempfang Haßloch: Bewegung im Großdorf
Haßloch. Mit der Formulierung „Bewegung im Großdorf“ brachte Bürgermeister Tobias Meyer seine Neujahrsansprache im Hannah-Arendt-Gymnasium auf den Punkt. In der Tat: Es ist viel passiert im letzten Jahr, auf das die Gemeinde stolz sein kann. Besonders beeindruckt habe ihn die überwältigende Hilfsbereitschaft der Haßlocherinnen und Haßlocher im Zuge des Ukraine-Krieges.
Von Markus Pacher
Dabei hatte es die Gemeinde infolge der Corona-Auflagen wie die Nachbarkommunen nicht gerade leicht, angefangen mit den für März 2022 geplanten Sommertagsumzug, der abgesagt werden musste, wie Meyer in seinem Jahresrückblick bedauerte. Stattfinden durften dagegen wieder die Leisböhler Weintage und die Maikerwe sowie das Open-Air-Kino auf der Pferderennbahn und das Andechser Bierfest. Aufgrund der vielen kritischen Stimmen bezüglich der Eintrittspreise für das Andechser Bierfest versprach Meyer, im Zuge der Planungen eine neue Marschrichtung für 2023 zu erarbeiten.
Geburtstagswünsche entrichtete Meyer an die Beratungsstelle für Alleinerziehende und Frauen, die im Frühjahr ihr 30-jähriges Jubiläum feierte. Auf einen runden Geburtstag blickt auch das seit zwanzig Jahren in Haßloch verkehrende Ruftaxi zurück. Von runden Geburtstagen zu Auszeichnungen: Während sich die Haßlocher Musikschule über die Zertifizierung „Gesunde Musikschule“ freute, zählt die Kita Haus Kunterbunt“ seit dem letzten Jahr zu den wenigen Einrichtungen, die den Titel „Ernährungs-Kita“ tragen darf.
Stolz darf Haßloch darüber hinaus auf seine Erfolge anlässlich der Stadtradel-Kampagne sein. „Es waren wieder zahlreiche Haßlocher mit dem Fahrrad unterwegs und haben das Großdorf im Vergleich mit anderen Kommunen im Landkreis auf den zweiten Platz geradelt. Insgesamt haben über 600 Radelnde rund 97.000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt“, berichtet Meyer stolz und verweist bei dieser Gelegenheit auf die auch in diesem Jahr weiterlaufenden Arbeiten zur Herstellung eines barrierefreien Radwegenetzes.
Zu einem glücklichen Ende wurden die Ausbauarbeiten in der Haßlocher Forstgasse und an der südliche Rennbahnstraße zwischen Vogelpark und der Ortsumgehung gebracht. Im Haßlocher Süden konnten darüber hinaus die Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet Südlich Rosenstraße abgeschlossen werden. Das Neubaugebiet biete auf einer Fläche von rund 10 Hektar 133 Bauplätze, erläuterte Meyer, der mit 500 neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger rechnet.
Das endgültige Aus für das Logistikzentrum versicherte Meyer mit Hinweis darauf, dass die Gemeinde das Gelände inzwischen erworben habe und stattdessen plane, in diesem Gebiet eine kleinteilige Erschließung umzusetzen. „Viel Bewegung gibt es unterdessen auch im Holiday Park: Auf dem Gelände des Aquastadions und des Seebereiches soll ein neuer Themenbereich gebaut werden. Auf dem über 30.000 Quadratmeter großem Areal sollen Attraktionen entstehen, die sich an dem jährlich stattfindende Tomorrow-Festival in Belgien orientieren“
Außerdem im Gespräch seit eine Kooperation zwischen Plopsa und der Gemeindeverwaltung, informierte Meyer bezüglich des Dauerbrenners „Badepark“. Mittlerweile sei Plopsa bereit, ein gemeinsames Bad am Standort Badepark umzusetzen. „Jedenfalls werde die Gemeinde ohne einen Partner keine Genehmigung für die Bürgschaften zugunsten der Gemeindewerke erhalten, die notwendig sein würde, um ein Bad im Alleingang zu finanzieren. Entweder ein Ganzjahresbad mit Partner oder zukünftig kein Ganzjahresbad mehr in Haßloch.“
Charmante Grüße per Videobotschaft entrichteten die Partnergemeinden von Haßloch. Durch gegenseitige Besuche konnten die Partnerschaften gestärkt werden und auch für dieses Jahr stehen einige Treffen in Planung.
Trotz Corona konnte in diesem Jahr wieder ein Sportlerehrung stattfinden. Als „Sportler des Jahres“ wurde Johannes Steinel ausgezeichnet, der im vergangenen Jahr den Vizeweltmeistertitel Vintage auf dem Motorrad bei der Mannschaftsweltmeisterschaft in Elba für Haßloch holte.
Lob verteilte Meyer an das „vielfältige ehrenamtliche Engagement in den über 120 Vereinen“, die nach der Corona-Auszeit wieder den Weg in die Normalität zurückgefunden habe, was man auch an der Vielzahl von Veranstaltungen sähe, die jüngst von den Vereinen organisiert wurden.
Hut ab vor dem Mann mit dem Hut. Dass die Veranstaltung nicht zu einer One-Man-Show für das Ortsoberhaupt geriet, dafür sorgten die grandiosen, sich über den ganzen Abend verteilenden Auftritt der „Klangfarben“ der Haßlocher Sängervereinigung unter der umwerfend schwungvollen Leitung von Bernd Camin am Klavier. Höhepunkt des Neujahrsempfangs war die Überreichunger der Verdienstmedaille in Silber der Gemeinde Haßloch an Isolde Raudszus-Nothdurfter (VHS), Edgar Römelt (DRK, Seniorenarbeit), Manuela Adam (Tafel Neustadt-Haßloch) und Thomas Stumpf (Partnerschaftsarbeit). Letzterer wurde anlässlich sein runden Geburtstages mit einem Ständchen von den „Klangfarben“ überrascht.
Ein schöner Anblick bot der Auftritt der Sternsinger, die in den vergangenen Wochen über 16.000 Euro für das Kindermissionswerk in Java gesammelt hatten. Nach dem offiziellen Teil trafen sich viele Bürgerinnen und Bürgerinnen bei Getränken und Brezeln zum lockeren Gespräch und fanden außerdem den Weg auf die Empore, wo sich über 23 Vereine präsentierten und über ihre Angebote informierten.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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