Nachhaltige und klimafreundliche Geldanlagen
Die Welt ein bisschen besser machen

Mit Geldanlagen können gezielt klimafreundliche Projekte unterstützt werden  Foto: pixabay
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Nachhaltigkeit. Geld sinnvoll anlegen und damit die Welt ein bisschen besser machen – das ist der Wunsch von Anlegern, die in nachhaltige Geldanlagen investieren. Banken, Fondsgesellschaften oder Versicherungen haben die Möglichkeit, das Geld ihrer Kunden unterschiedlich einzusetzen.

Von Frank Schäfer

Einerseits können Anleger Investitionen in Unternehmen ausschließen, die Waffen und Rüstungsgüter herstellen, Arbeits- und Menschenrechte verletzen oder mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht werden. Andererseits können sie damit aber auch gezielt soziale oder klimafreundliche Projekte unterstützen, wie etwa den Bau von Kindergärten und Pflegeheimen oder im Bereich der Erneuerbaren Energien die Errichtung von Solaranlagen und Windparks.

Banken mit Nachhaltigkeitsstandards

Inzwischen werben zahlreiche konventionelle Kreditinstitute mit dem Begriff Nachhaltigkeit und führen Themen wie gesellschaftliches Engagement und Umweltschutz an. Oft finanzieren sie zwar auch Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien, doch andererseits werden Investitionen in umstrittene Branchen wie die Atom-, Kohle- und Ölindustrie nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus gibt es in Deutschland aber auch Banken - darunter Häuser mit kirchlichem Hintergrund - die eigens festgelegte ökologische und ethische Kriterien verfolgen, die ihrem gesamten Bankgeschäft zugrunde liegen. Diese Banken legen den Schwerpunkt ihrer Kreditvergabe auf Erneuerbare Energien und soziale Projekte und wenden dabei umfassende Ausschlusskriterien an.

Chancen und Risiken

Generell bergen klimafreundliche Geldanlagen die gleichen Chancen und Risiken wie nicht-nachhaltige Geldanlagen auch. Dabei hängt es in erster Linie von der Anlageform ab, wie hoch die Ertragschancen, aber auch die Verlustrisiken sind. Anleger sollten daher vor einer Entscheidung erst einmal prüfen, welche Anlageform ihren persönlichen Bedürfnissen an Sicherheit, Rentabilität und Flexibilität am nächsten kommt. Grundsätzlich gilt: Eine höhere Renditeerwartung ist in der Regel auch mit einem höheren Risiko verbunden.

Breite Palette an Anlageformen

Genauso wie im nicht-nachhaltigen Bereich, findet sich auch bei den nachhaltigen Anlageformen die gesamte Produktpalette – von den Öko-Sparbriefen bis hin zu Investmentfonds, von einlagengesicherten Anlagen über Aktienfonds bis hin zu Direktinvestments. Einige Banken bieten speziell klimafreundliche Sparanlagen an, wie etwa Sparbriefe, Sparbücher oder Ratensparverträge. Investmentfonds und Aktien zählen generell zu den riskanteren Anlageformen. Besonders riskant sind Kapitalanlagen wie etwa geschlossene Fonds, bei denen im schlimmsten Fall der Totalverlust droht.

Vorsicht beim Grauen Kapitalmarkt

Besonders vorsichtig sollte man bei Finanzprodukten sein, die auf dem sogenannten Grauen Kapitalmarkt angeboten werden. Dieser unregulierte, aber noch legale Teil des Kapitalmarkts steht nicht unter staatlicher Aufsicht. Die dort tätigen Unternehmen benötigen keine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und müssen entweder keine oder nur wenige gesetzliche Vorgaben erfüllen. Mit oft aggressiver Werbung garantieren unseriöse Anbieter Gewinne, die gar nicht zu erzielen sind. Gerade in Zeiten von Null-Prozent-Zinsen sollten die Alarmglocken schrillen, wenn ein Anbieter drei bis fünf Prozent Rendite in Aussicht stellt. „Da ist immer ein hohes Risiko dabei“, warnt Sylvia Beckerle, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Bei solchen Angeboten handelt es sich oft um geschlossene Fonds oder atypische Beteiligungen. Der Anleger weiß nicht immer, was da eigentlich mit seinem Geld gefördert wird.“ 

Immer noch die Ausnahme

„Generell kann man sagen, dass sich Anleger, die sich für nachhaltige Geldanlagen interessieren, intensiver mit diesen Anlageformen auseinandersetzen müssen. Bei Volksbanken und Sparkassen sollte man proaktiv nachfragen, wenn man sich für deren Angebote zu nachhaltigen Geldanlagen interessiert“, erklärt Sylvia Beckerle. „In unseren Beratungsgesprächen stellen wir fest, dass die nachhaltigen Geldanlagen immer noch ein Nischendasein führen. Manchmal kommen zwar Leute zu uns, denen neben Rendite, Sicherheit und Flexibilität auch der Aspekt der Nachhaltigkeit besonders wichtig ist, doch das ist immer noch die Ausnahme“, so die Finanzexpertin.
Einen Überblick über das Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf Banken und Geldanlagen findet man auf der Internetplattform www.geld-bewegt.de, eine Seite der Verbraucherzentrale Bremen. Kostenpflichtige, intensive Beratungsgespräche zu dem Thema bieten die Verbraucherzentralen in Kaiserslautern, Ludwigshafen und Mannheim an. fsc

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Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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