Neue Betrugsmasche in Ludwigshafen und der Region
Polizei warnt vor einer Mischung aus Enkeltrick und falschem Polizeibeamten

Foto: Pixabay

Blaulicht. Am Donnerstag, 14. November, zwischen 14.30 Uhr und 20.10 Uhr, erhielt ein 77-Jähriger in Altrip ständige abwechselnde Telefonanrufe von einem angeblichen Enkel und, wie sich später herausstellte, von einem falschen Polizeibeamten. Zunächst rief ein Mann an und sagte, der Enkel des 77-Jährigen zu sein. Er erklärte, dass er für einen Wohnungskauf Geld benötige. Da der 77-Jährige diese Betrugsmasche kannte, beendete er vorbildlicher Weise sofort das Telefonat. Kurze Zeit später erhielt er einen weiteren Anruf von einem Mann, der sich als "Herr Neumann von der Kriminalpolizei Mannheim" ausgab. Dieser teilte ihm mit, dass sie einer Bande von Enkeltrickbetrügern auf der Spur seien und nun seine Unterstützung benötigten, um die Betrüger festzunehmen. Hierzu sollte der 77-Jährige auf die Forderungen der Betrüger eingehen. Im Anschluss würde dann eine überwachte Übergabe der Wertsachen stattfinden. Kurz darauf rief bei dem 77-Jährigen wieder der angebliche Enkel an und es wurde eine Übergabe der Wertsachen vereinbart. Am Abend, nach weiteren Telefonaten mit dem angeblichen Enkel und dem falschen Polizeibeamten, händigte der 77-Jährige schließlich dem angeblichen Enkel an der Haustür Schmuck und Bargeld im Wert von insgesamt etwa 14.000 Euro aus. Im Anschluss daran meldete sich der falsche Polizeibeamte noch einmal telefonisch und erklärte, dass die Festnahme erfolgt sei und er demnächst seinen Schmuck und das Bargeld zurückerhalten werde. Der 77-Jährige, dem die Sache so langsam auch sehr dubios vorkam, rief einige Zeit später bei der Polizei in Mannheim an und erkundigte sich nach besagtem "Herrn Neumann". Dort wusste man nichts von solch einem Kollegen, der gerade Enkeltrickbetrüger festgenommen haben soll. Nun wurde dem 77-Jährigen seine Vermutung zur Gewissheit. Bei den unzähligen Anrufen handelte es sich um eine neue Betrugsmasche mit äußerst subtilem Vorgehen.

Ebenfalls am 14. November, zwischen 11 Uhr und 12.30 Uhr, rief eine unbekannte Frau bei einem 76-Jährigen in Schifferstadt an und erklärte, sie sei eine Verwandte von ihm. Obwohl der 76-Jährige den Betrugsversuch von Anfang an durchschaute, ließ er sich noch bis zu einem angeblichen Notar weiterverbinden. Diesem sagte er dann, dass er auf den Trick nicht hereinfalle. Nach Beendigung dieses Telefonats erhielt er kurze Zeit später einen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten aus Darmstadt, der ihm erklärte, dass es sich bei den vorherigen Telefonaten um Betrüger gehandelt habe, die man nun festnehmen wolle. Deshalb solle der 76-Jährige auf die Forderungen der Betrüger eingehen und mindestens 5.000 Euro besorgen. Man werde Streifenwagen in der Nähe postieren und zuschlagen, wenn die Täter das Geld bei ihm abholten. Das kam dem 76-Jährigen sehr dubios vor und er verständigte die Polizei in Schifferstadt. Diese bestätigte ihm, dass es sich um falsche Polizeibeamte handelte und gaben ihm Hinweise, wie er sich bei weiteren Kontaktaufnahmen verhalten sollte.

Aufgrund dieser neuen kombinierten Betrugsmasche aus Enkeltrick und falschem Polizeibeamten möchte die Polizei alle Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren!

Wer von einem Polizeibeamten angerufen wird, sollte sich unbedingt sofort noch einmal selbständig mit seiner örtlichen Polizeidienststelle in Verbindung setzen, um den Anruf zu verifizieren. Dazu muss die Telefonnummer auf jeden Fall selbständig noch einmal gewählt und weder die Rückruftaste noch eine von dem Anrufer mitgeteilte Telefonnummer genutzt, sondern die Telefonnummer der örtlichen Polizei, die im Telefonbuch oder im Internet steht oder die man aus sonstigen gesicherten Quellen bekommt, genommen werden!

Ausdrücklich warnt die Polizei auch noch einmal vor Anrufen von falschen Enkeln!

Ebenfalls am 14. November, zwischen 10.50 Uhr und 14.15 Uhr, riefen unbekannte Frauen bei zwei Männern und drei Frauen in Schifferstadt, Speyer und Altrip an und gaben sich manchmal als Enkelin, manchmal als Bekannte aus. Sie erklärten, dass sie Geld brauchen würden. Die Angerufenen im Alter zwischen 57 Jahren und 85 Jahren fielen nicht auf die Betrugsmasche herein. Sie legten auf und verständigten die Polizei.

Man sollte sehr misstrauisch sein, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte ausgeben und nach Geld fragen. Dazu sollte man sich vergewissern, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Dazu ruft man am besten die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lässt sich von dieser den Sachverhalt bestätigen.

Niemals sollte man Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preisgeben.

Wenn ein Anrufer unbekannt und aufdringlich ist oder verdächtig erscheint und Geld fordert, sollte man sofort das Telefonat beenden. Niemals sollte man Geld an unbekannte Personen übergeben. 

Die Polizei sollte sofort informiert werden, wenn ein verdächtiger Anruf eingeht. ps/bas

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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