Anpfiff ins Leben entwickelt Konzept für digitale Kompetenzen
Bildungslücken schließen
Ludwigshafen. Unterricht von zuhause scheitert oft an der Technik. Deshalb startet in Ludwigshafen ein Modell-Projekt. Am Anpfiff ins Leben-Jugendförderzentrum in Ludwigshafen entsteht das Konzept „Digitale Kompetenzen in der Bildung“. Mit Kursen und Workshops, einem Geräteverleihsystem und modernster Infrastruktur vor Ort sowie im digitalen Raum für Lehrer und Schüler möchteder Verein den Kindern und Jugendlichen des Ludwigshafener SC uneingeschränktes Lernen auch von zu Hause aus ermöglichen.
Die neuen Angebote sollen eine durchgehende Betreuung gewährleisten und Lücken schließen, die während des Fernunterrichts an Schulen entstehen.
Nach den Erfahrungen aus dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020, als die Präsenzbetreuung im Förderzentrum nicht möglich war und viele Kinder mangels technischer Ausstattung zu Hause dem Fernunterricht nur sehr eingeschränkt folgen konnten, entwickelte Anpfiff ins Leben innerhalb weniger Wochen ein Konzept digitaler Lernangebote. Ziel war es, den Kindern bei der neuen Herausforderung des Homeschoolings und dessen technischer Umsetzung unterstützend zur Seite zu stehen. Durch die Schulung der Lernbegleiter stellte das Ludwigshafener Projektteam um Yannik Ott, Corinna Glogger und Petra Kraus eine lückenlose Betreuung der jungen Fußballerinnen und Fußballer sicher. Das Notfallkonzept umfasste zudem die Verleihung von Laptops und Tablets, um allen Kindern uneingeschränkten Zugang zu Bildungsangeboten und den Kontakt mit Anpfiff ins Leben, aber auch mit der Schule, zu ermöglichen.
Mit neuen Stelle als „Projektkoordinator Digitale Kompetenzen in der Bildung“ plant Yannik Ott das Modellprojekts und führt es aus. Für die Kinder ist der Lehramtsstudent, der bereits seit vielen Jahren Lernbegleiter in Ludwigshafen und nun auch hauptamtlicher Mitarbeiter bei Anpfiff ins Leben ist, Ansprechpartner in digitalen Fragen. Den Familien stellt er bereits eingerichtete Geräte zur Verfügung, in Kursen und Workshops lehrt er den Umgang mit Hardware und Software. Datenschutz und ein sicherer Umgang mit dem Internet sind dabei zusätzliche Lerninhalte für die Kinder, die bereits während der Präsenzzeiten im Sommer 2020 die digitale Bedienung im Zentrum geübt hatten.
Auch nach Ende des aktuellen Lockdowns soll der fortlaufende Digitalisierungsprozess in Ludwigshafen am Rhein nicht wieder durch die schulische Betreuung vor Ort ersetzt werden, sondern diese sinnvoll ergänzen. So werden die Kinder und Jugendlichen auch weiterhin die Möglichkeit haben, mit Laptops und Tablets zu arbeiten und dabei von Anpfiff ins Leben unterstützt zu werden. Der Ausbau des Verleihsystems und neue Kurse zur Förderung von Selbstlernkompetenzen bilden hierfür die Grundlage. Durch die gezielte Nutzung der Lernplattformen sind die Schülerinnen und Schüler nicht nur freier in der Wahl ihres Lernortes, sie lernen auch neue Kommunikationsschnittstellen kennen und werden in der Entfaltung ihrer Kreativität gefördert. Zusätzlich soll der neu geschaffene sogenannte FLEX-Raum im Ludwigshafener Jugendförderzentrum einen Ort selbstgesteuertes Lernen bieten. Mit vielfältigen Lernmöglichkeiten und technisch moderner Ausstattung stellt er eine Ergänzung des Förderangebots dar.
Noch im laufenden Jahr sollen der FLEX-Raum in Betrieb genommen, Schulungskonzepte für
Mitarbeitende entwickelt sowie Koordinatorinnen und Koordinatoren anderer Anpfiff-Standorte
in die Weiterentwicklung des Konzepts einbezogen werden. Für 2022 sind regelmäßige Angebote zur Kompetenzförderung der Schülerinnen und Schüler sowie eine gezielte Erweiterung der zur Verfügung stehenden Hardware und Software geplant. Nachdem die Projektschritte am Modellstandort Ludwigshafen durchgeführt und regelmäßig evaluiert wurden, sollen ab 2023 erfolgreiche Konzeptinhalte auf Grundlage von Bedarfsanalysen an die anderen Jugendförderzentren angepasst und auf diese übertragen werden. kim/ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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