Staatssekretär Dr. Thomas Griese zu Besuch bei TWL im ersten Hybridkraftwerk Deutschlands
Innovative Technik made in Ludwigshafen
Ludwigshafen. Im Rahmen einer Reise nach Ludwigshafen am Rhein besuchte Staatssekretär Dr. Griese das Hybridkraftwerk der Technischen Werke Ludwighafen (TWL). Empfangen wurde er von TWL-Vorstand Thomas Mösl. Staatssekretär Dr. Griese informierte sich über das Batteriekraftwerk und den Balance Power Controller, beides wichtige Bausteine, um den Herausforderungen der Energiewende zu begegnen.
Am 5. März besuchte Staatssekretär Dr. Thomas Griese, Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz, das Hybridkraftwerk der Technischen Werke Ludwigshafen, das ein Teil des Energiewendeprojekts Designetz ist. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert die rund 30 Bausteine des im Rahmen des Sinteg-Programms („Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“).
Erstes Hybridkraftwerk
Seit 2018 ist das erste Hybridkraftwerk Deutschlands in Ludwigshafen in Betrieb. Es stellt dringend benötigte Flexibilität für den Ausgleich von Schwankungen im Verteilnetz zur Verfügung, die durch die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonnenenergie oder Strom aus Windkraft, die von Witterung und Tageszeit abhängig sind, entstehen.
Erreicht wird dies durch einen Batteriespeicher mit 9,6 Megawatt und einer Gasturbine mit 4,5 Megawatt Leistung. Die Kombination aus Batteriespeicher und Gasturbine kann schnell und zeitlich unbegrenzt Strom zur Verfügung stellen. Der Batteriespeicher ist dabei das dynamische Element und sorgt in der ersten Phase für eine millisekundenschnelle Verfügbarkeit der Energie, während die Gasturbine in der zweiten Phase übernimmt und eine lange Kapazität sichert. In einer dritten Phase lädt die Turbine mit der restlichen Energie aus der Nachlaufzeit die Batterie wieder auf.
TWL entwickelt eigenes Steuersystem
Um beide Komponenten, Batteriespeicher und Gasturbine, zu einer effizienten Funktionseinheit zu verschmelzen und die in der Regelenergie – vor allem bei der Primärreserve – geforderte Reaktionsgeschwindigkeit zu erreichen, entwickelte TWL ein eigenes Steuerungssystem, den Balance Power Controller, BPC. Er steuert automatisch und sekundenschnell die Reaktion auf Netzschwankungen und das Zusammenspiel von Batterie und Gasturbine, sowie weiterer Komponenten wie zum Beispiel einer Power-to-Heat-Anlage.
Staatssekretär Griese beeindruckt
Griese zeigt sich von der innovativen Leistung der Technischen Werke Ludwigshafen beeindruckt: „Durch die Verknüpfung mit einer neuen Lithium-Ionen-Großbatterie kann die konventionelle Technik einer Gasturbine fit gemacht werden für die zukünftigen Anforderungen eines regenerativen Energieversorgungssystems. Damit kann auch bei einem zunehmenden Anteil an fluktuierender Stromerzeugung aus Windenergie und Photovoltaik eine sichere Stromversorgung der Bürgerinnen und Bürgern dauerhaft garantiert werden.“
Mösl bekräftigt: „Wir verfügen mit unserer selbst entwickelten Softwaresteuerung erstmals über ein System, mit dem zukünftig nicht nur wir die verschiedensten Anlagen und Assets für die Regelenergie effizient und optimal automatisch steuern können.“ ps
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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